Bis zu 50 Leopard 1 möglich Rheinmetall will Ukraine Panzer liefern
11.04.2022, 15:13 Uhr
Der Rüstungskonzern Rheinmetall erklärt sich bereit, über seine italienische Tochterfirma bis zu 50 Panzer des Typs Leopard 1 an die Ukraine zu liefern.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Ukraine könnte Kampfpanzer des Typs Leopard 1 erhalten. Rüstungskonzern Rheinmetall möchte bis zu 50 von ihnen liefern. "Der erste Leopard 1 könnte in sechs Wochen geliefert werden", sagt Vorstandschef Armin Papperger dem "Handelsblatt". Voraussetzung dafür wäre die Zustimmung der Bundesregierung.
Rheinmetall könne bis zu 50 Leopard 1 an die Streitkräfte der Ukraine liefern, sagte Armin Pappberger, Vorstandschef des Rüstungskonzerns Rheinmetall, dem "Handelsblatt". Bei den Kampfpanzern handelt es sich dem Bericht zufolge um Altbestände anderer Armeen. Derzeit werde der Zustand der Fahrzeuge geprüft, so Papperger. Die Lieferung könne über die Tochter Rheinmetall Italia erfolgen und über einen Zeitraum von bis zu drei Monaten abgewickelt werden.
Nach Angaben von Papperger könnten ukrainische Soldaten innerhalb weniger Tage für den Einsatz mit dem Leopard 1 ausgebildet werden. Voraussetzung dafür sei, dass es geschulte Militärs seien, sagte er.
Die Bundesregierung hatte sich bisher zurückhaltend gezeigt, was die Lieferung von Schützenpanzern des Typs Marder angeht. Da die Bundeswehr ihren NATO-Verpflichtungen zur Landes- und Bündnisverteidigung nachkommen müsse, seien Panzer dieses Typs derzeit "unabkömmlich", hatte eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums erklärt. Allerdings hatte Rheinmetall seinerseits Bereitschaft erklärt, auch 50 bis 60 ausgemusterte Marder-Schützenpanzer an die Ukraine zu liefern, berichtet das "Handelsblatt".
Baerbock fordert "schwere Waffen" für Ukraine
Vertreter der Ukraine hatten zuletzt immer wieder kritisiert, dass aus Deutschland zu wenige Waffen geliefert würden. Auch aus der Ampel-Koalition gab es Forderungen nach größerem Engagement. Am Morgen sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in Luxemburg, die Ukraine brauche "vor allen Dingen auch schwere Waffen".
Allerdings gab es aus der Ampel-Koalition auch zurückhaltende Stimmen. Sara Nanni, sicherheitspolitische Sprecherin der Grünen sagte, dass ein Leopard 1 Panzer gut und sicher einzusetzen keine leichte Übung sei. Die Ukraine wisse jedoch besser als sie, ob ihr dieser Panzertyp etwas bringe. Ähnlich argumentiert der verteidigungspolitische Sprecher der FDP, Marcus Faber. Seiner Meinung nach müssten Soldaten an einem Leopard 1 schon intensiver ausgebildet werden. Grundsätzlich solle sich für die Lieferung ein Weg finden lassen.
Offen ist noch, woher die Munition für den Leopard 1 stammen soll. Die meisten Länder haben das Modell ausgemustert, nur noch wenige Staaten wie Brasilien haben den Kampfpanzer im Einsatz, schreibt das "Handelsblatt". Mit diesen Nationen müsste über eine Abgabe von Munition gesprochen werden.
Quelle: ntv.de, als/AFP