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Schleudersitz aktiviert Russischer Pilot filmt Absturz seines Kampfjets

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Eine Su-34 (oben) und eine Su-35 (unten) im Flug.

Eine Su-34 (oben) und eine Su-35 (unten) im Flug.

(Foto: imago images/StockTrek Images)

In den sozialen Netzwerken taucht ein Video auf, das einen russischen Piloten und seinen brennenden Kampfjet zeigt. Berichten zufolge könnte die Aufnahme aus dem vergangenen Jahr stammen. Die Ursache des Absturzes ist unklar.

Im Internet zirkuliert ein Handyvideo, das offenbar ein russischer Pilot nach dem Notausstieg per Schleudersitz aus seinem Kampfjet aufgenommen hat. Wie das US-Portal The War Zone berichtet, soll die Aufnahme zuerst auf dem Telegram-Kanal des russischen Kriegsbloggers Kiril Fedorow veröffentlicht worden sein. Demzufolge soll der Pilot den Vorfall unversehrt überstanden haben.

Der etwas mehr als 40 Sekunden lange Clip, der vollständig aus der Perspektive des Piloten aufgenommen wurde, beginnt über den Wolken und zeigt, wie der brennende Kampfjet in Richtung Boden trudelt, während der Pilot an einem Fallschirm zur Erde gleitet. Etwa ab der Hälfte des Videos nimmt der Mann seine Sauerstoffmaske ab, klappt sein Visier hoch und beginnt zu sprechen.

"Sie haben mein Flugzeug getroffen, ich hatte Glück, dass unter mir Land ist. Ich muss jetzt das GPS einschalten, kein Netzempfang hier, das ist beschissen", sagt der Pilot und fügt an: "Wir wurden angegriffen und hatten keine Zeit, etwas zu tun." Ob der Kampfjet von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen wurde, oder ob es sich möglicherweise um Eigenbeschuss durch russische Truppen handelt, bleibt unklar.

Aufgrund der Entfernung zur Kamera und der schlechten Aufnahmequalität, ist ungewiss, welches Flugzeugmodell im Video zu sehen ist. Aufgrund der Form vermutet The War Zone, dass es sich um ein einsitziges Mehrkampfflugzeug vom Typ Su-35S handelt. Da der Pilot in dem Video in der Wir-Form spricht, kommen auch eine Su-34 oder eine Su-30 in Betracht, die über eine zweiköpfige Besatzung verfügen.

Auch wann die Aufnahmen entstanden, ist unklar. Das relativ entspannte Verhalten des Piloten - und die Tatsache, dass er sich entschloss, den Absturz aufzuzeichnen - deutet laut The War Zone darauf hin, dass der Vorfall möglicherweise über russischem Territorium oder einem Teil der Ukraine stattfand, der von russischen Truppen besetzt ist.

Das Portal verweist zudem auf einen polnischen OSINT-Kanal auf der Plattform X, der Fotos und Videos aus dem Kriegsgebiet auswertet und den Absturz in der Nähe des Orts Tschaplynka in der südukrainischen Region Kherson verortet. Eine Überprüfung des Verifizierungsteams von RTL/ ntv bestätigt die Angaben. Als Datum des Vorfalls tippt der Kanal auf den 22. Dezember 2023. An diesem Tag meldeten russische Medien den Verlust mehrerer Su-34 in der Südukraine. Kiew behauptete später, drei Maschinen dieses Typs abgeschossen zu haben.

Quelle: ntv.de, jpe

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