Politik

Schätzung aus LondonRussland verliert in Ukraine bis zu 190.000 Soldaten

22.10.2023, 17:34 Uhr
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Soldatengräber auf dem Südfriedhof von St. Petersburg. (Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Wie hoch die russischen Verluste in der Ukraine sind, darüber gibt das britische Verteidigungsministerium nun eine Einschätzung ab. Die ist hoch, obwohl sie nicht einmal die Toten und Verletzten der Gruppe Wagner einbezieht.

Im Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums bisher mindestens 150.000 russische Soldaten ums Leben gekommen oder dauerhaft verletzt worden. Es sei wahrscheinlich, dass Russland seit Beginn des Konflikts 150.000 bis 190.000 Opfer zu verzeichnen habe, was Tote und dauerhaft Verwundete einschließe, teilte das Ministerium in seinem täglichen Update bei X (vormals Twitter) mit.

Beziehe man auch Verletzte ein, die genesen seien und aufs Schlachtfeld zurückkehren sollten, liege die Gesamtzahl etwa bei 240.000 bis 290.000, schrieben die Briten. In der Statistik seien die Toten und Verletzten der Söldnergruppe Wagner und von deren Gefangenenbataillonen, die im ostukrainischen Bachmut gekämpft hatten, nicht enthalten.

Trotzdem Verteidigung und Gegenangriffe

Die Opferzahlen entsprechen in etwa den Angaben der ukrainischen Seite, die die russischen Verluste mit insgesamt mehr als 293.000 angibt. Unabhängig belegt werden kann das derzeit nicht. Russland selbst macht - ebenso wie die Ukraine - in der Regel keine Angaben zu Getöteten und Verletzten in den eigenen Reihen.

Seit Kriegsbeginn habe Russland die Zahl der Streitkräfte in der Ukraine deutlich aufgestockt. "Diese Aufstockung des Personals ist der Hauptgrund dafür, dass Russland es schafft, sowohl gehaltene Gebiete zu verteidigen als auch kostspielige Angriffe durchzuführen", schrieb das Ministerium in London. Zuletzt erlitten die Russen schwere Verluste beim Kampf um das Dorf Awdijiwka.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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