Politik

Bundestagswahl 2025 SPD lässt sich Zeit mit Kür des offiziellen Kanzlerkandidaten

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Olaf Scholz beim Wahlkampf im September 2021 in München.

Olaf Scholz beim Wahlkampf im September 2021 in München.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

In der Union signalisiert CDU-Chef Merz seine Bereitschaft zur Kanzlerkandidatur. Gehandelt werden mit Söder und Wüst jedoch noch weitere potenzielle Kandidaten. Bei der SPD ist laut Generalsekretär Kühnert klar, dass es Scholz wird. Dennoch will dies die Partei erst im Sommer 2025 offiziell verkünden.

Die SPD will Olaf Scholz erst kurz vor der Bundestagswahl offiziell zum Kanzlerkandidaten küren. "Als Kampagnenmanager ist es meine Verantwortung, die Kanzlerpartei SPD nicht schon Monate vor der Bundestagswahl so sehr auf Wahlkampf zu trimmen, dass das Regieren darunter leidet", antwortete SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert dem "Stern" auf die Frage, wann Scholz offiziell zum Kanzlerkandidaten der SPD gewählt werde. "Deshalb werden wir erst im Sommer 2025 den Schalter offiziell umlegen." Da bei der SPD "personelle Klarheit" herrsche, sei das problemlos möglich. "Grüße an dieser Stelle an die Union!", sagte Kühnert.

Offiziell will die Union über die K-Frage erst nach den drei Landtagswahlen in Ostdeutschland entscheiden. In einem Gespräch mit dem "Stern" hatte CDU-Chef Friedrich Merz jedoch erstmals offen seine Bereitschaft für die Kanzlerkandidatur der Union signalisiert. "Ich fühle mich fit und mein Alter kann ich nicht ändern", sagte Merz. Dabei verwies Merz auf jüngste Wahlerfolge: "Die Erfolge haben gezeigt, dass unsere Strategie richtig ist", sagte er Anfang März. Die aktuelle Regierung will Merz so schnell wie möglich ablösen und spekuliert angesichts des Haushaltsstreits der Ampel-Koalition auf eine vorgezogene Bundestagswahl.

Kühnert hingegen würde "recht hohe Wetten darauf abschließen, dass die Ampel das packt." Die SPD sei jederzeit für Wahlkampf bereit. "Wir sind unabhängig von der Ampel an 365 Tagen im Jahr startklar", antwortete Kühnert auf die Frage des "Stern", ob die Sozialdemokraten im Falle von Neuwahlen kampagnenfähig seien. "Bei jeder anderen Antwort müsste ich als Generalsekretär sofort zurücktreten."

Der Sozialdemokrat warnte seine Partei jedoch vor einem Koalitionswahlkampf. "Ich würde meiner Partei nie empfehlen, irgendeinen Koalitionswahlkampf zu machen", sagte Kühnert. "Was möglich ist, sehen wir nach der Bundestagswahl." Er habe mit "großem Amüsement" gelesen, dass sein FDP-Kollege Bijan Djir-Sarai nach der nächsten Wahl für Schwarz-Gelb wirbt. "Also, da muss man schon viel Selbstbewusstsein haben, um von einer Zweierkoalition auf Bundesebene auszugehen", sagt Kühnert.

Quelle: ntv.de, gut

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