Meiste Neueintritte seit Jahren SPD überholt CDU wieder bei Mitgliederzahl
28.01.2018, 04:33 Uhr
Uneingeschränkt gute Nachrichten sind für SPD-Chef Martin Schulz in letzter Zeit selten.
(Foto: picture alliance / Kay Nietfeld/)
Was die SPD 2017 an Mandaten im Bundestag verliert, macht sie bei den Mitgliedern wieder wett: Letztes Jahr treten den Sozialdemokraten so viele Menschen bei wie seit 20 Jahren nicht mehr. Die CDU bleibt dagegen auf Schrumpfkurs.
CDU und SPD haben 2017 erstmals seit Langem wieder mehr Parteieintritte als Parteiaustritte und Todesfälle verzeichnet. In die SPD seien vergangenes Jahr 31.094 Menschen eingetreten, so viele wie seit 20 Jahren nicht mehr, berichtet die "Bild am Sonntag". Insgesamt hätten die Sozialdemokraten zum 31. Dezember 443.152 Mitglieder gezählt.
Zieht man Austritte und Todesfälle ab, bleibt dem Bericht zufolge ein Plus von 10.448 Mitgliedern im Vergleich zum Vorjahr - nach Angaben der SPD-Zentrale der höchste Wert seit der Wiedervereinigung. Seit dem knappen Ja des SPD-Sonderparteitags zu Koalitionsverhandlungen mit der Union ist die Zahl der Parteieintritte zuletzt weiter in die Höhe geschnellt. Ein Grund ist auch, dass die SPD am Ende ihre Mitglieder über einen Koalitionsvertrag mit der Union abstimmen lassen will. So werben die Jusos mit ihrer Kampagne "Tritt ein, sag Nein" für Mitglieder, die helfen, die Große Koalition zu verhindern.
Bei der CDU standen laut "Bild am Sonntag" 2017 rund 15.000 Eintritten etwa 14.000 Austritte gegenüber. Damit traten erstmals seit 14 Jahren wieder mehr Menschen in die CDU ein als aus. Da aber gleichzeitig rund 7000 Mitglieder gestorben seien, sei die Partei trotzdem geschrumpft, heißt es in dem Bericht. So habe die CDU Ende des Jahres nur noch 425.910 Mitglieder gezählt nach 431.920 im Jahr zuvor. Damit ist die SPD wieder die mitgliederstärkste Partei Deutschlands.
Quelle: ntv.de, chr/dpa