Flugabwehr im Einsatz Saudi-Arabien fängt offenbar Raketen Richtung Israel ab
28.11.2023, 10:38 Uhr Artikel anhören
Ein saudi-arabischer Eurofighter soll an der Abwehr von Angriffen auf Israel beteiligt sein. (Archivbild)
(Foto: IMAGO/Panthermedia)
Nach außen hin bemüht sich Saudi-Arabien seit dem Terrorangriff der Hamas weitgehend um Neutralität. Tatsächlich aber schützt das Königreich einem Bericht zufolge Israel. So soll seine Flugabwehr aus dem Jemen abgefeuerte Raketen abfangen.
Israel bekommt im Krieg einem Medienbericht zufolge Unterstützung von Saudi-Arabien. Wie der "Spiegel" schreibt, hat die Luftwaffe des Königreichs Israel seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober schon mehrmals mit ihrer Flugabwehr geschützt und aus dem Jemen abgefeuerte Raketen abgefangen.
Analysten sehen dies laut dem Bericht als Indiz, dass Saudi-Arabien an dem langfristigen Ziel festhält, die Beziehung zu Israel zu normalisieren - der Militäroperation Israels gegen die Hamas zum Trotz. Bislang hatte sich der saudische Thronfolger, Kronprinz Mohammed bin Salman, in dem Konflikt neutral verhalten. Die Interessen des Landes sind an mehreren Stellen berührt. Zum einen ist der Iran - die Schutzmacht der Terrormiliz Hamas - der Erzfeind Saudi-Arabiens. Zum anderen gehört die Solidarität mit den Palästinensern zur Staatsräson.
Das Königreich selbst schweigt zu den Aktivitäten seiner Luftwaffe. Doch dem Bericht zufolge hat seine Luftwaffe bereits mindestens zweimal in Richtung Israel gefeuerte Raketen abgefangen, einmal Ende Oktober über dem Roten Meer, einmal Anfang November über eigenem Staatsgebiet. Eingesetzt hat die Luftwaffe dafür entweder das bodengebundene Patriot-System oder IRIS T-Raketen von saudi-arabischen Eurofightern vom Typ Typhoon.
Israel gilt für bin Salman als militärisch potenter Widersacher des gemeinsamen Erzfeinds Iran. Die Annäherung zwischen Saudi-Arabien und Israel wird auch von den USA unterstützt. Öffentlich hatte bin Salman Israel wenige Tage nach dem Massaker der Hamas verurteilt und eine Waffenruhe gefordert. Geladen hatte er dafür eigens zu einem pompösen Gipfel nach Riad mit allen Staatschefs der Region. Allerdings wurden keine harten Maßnahmen ergriffen. Infrage gekommen wäre da etwa eine Drosselung der Ölfördermenge.
Israelische Regierungsvertreter hatten in den vergangenen Tagen ihren Respekt für den von bin Salman straff geführten Gipfel gezollt. So sei ein öffentliches Hass-Fanal gegen Israel verhindert worden. Die deutsche Bundesregierung erhofft sich von Saudi-Arabien gar, dass es sich nach dem Ende der Militäroperation gegen die Hamas beim Wiederaufbau des Gazastreifens einschalten könnte. Auch bei der Reform der Autonomiebehörde setzt Deutschland auf das Königreich.
Quelle: ntv.de, ara