Politik

Verbindung zu Erdogan? Schüsse auf Büro von türkischer Oppositionspolitikerin

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Klares Bekenntnis: "Ich habe keine Angst, Herr Recep", sagte Meral Aksener in Richtung von Präsident Erdogan.

Klares Bekenntnis: "Ich habe keine Angst, Herr Recep", sagte Meral Aksener in Richtung von Präsident Erdogan.

(Foto: picture alliance / AA)

Auf ein Büro der Partei der türkischen Oppositionspolitikerin Aksener sollen Schüsse abgegeben worden sein. Sie bringt Präsident Erdogan in Zusammenhang mit der Attacke. Sie habe aber keine Angst vor ihm, sagt sie und gibt sich vor den Wahlen am 14. Mai kämpferisch.

Die türkische Opposition hat Präsident Recep Tayyip Erdogan in Verbindung mit dem mutmaßlichen Beschuss eines Parteibüros ins Kreuzfeuer genommen. "Ich habe keine Angst, Herr Recep", sagte die populäre Oppositionspolitikerin Meral Aksener der Iyi-Partei. "Am 14. Mai werdet ihr dieses dreckige, ekelhafte System ändern", sagte sie in Richtung der Wähler mit Blick auf die anstehenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen.

Dem Gouverneursamt von Istanbul zufolge wurde ein Büro einer Partei in Istanbul sowie ein danebenliegendes Einkaufszentrum kürzlich von "Geschossen" getroffen. Im Netz kursierten Bilder von einem Einschussloch in einer Scheibe, neben einem großen Aksener-Porträt. Über die Hintergründe der Tat war zunächst nichts bekannt.

Aksener selbst zog eine Verbindung zwischen dem Vorfall und vorangegangenen Drohungen Erdogans gegen sie. Beweise gibt es dafür bisher nicht. Erdogan hatte kürzlich in ihre Richtung gesagt, sie solle ihn nicht dazu bringen, sich mit ihr anzulegen. Aksener fasste dies als Drohung auf und empfahl dem Präsidenten "Kamillentee" zur Beruhigung.

Aksener, Politikerin der nationalistischen Iyi-Partei, unterstützt im Wahlkampf den Kandidaten der größten Oppositionspartei CHP, Kemal Kilicdaroglu. Ein Bündnis aus sechs türkischen Oppositionsparteien hat sich auf einen gemeinsamen Kandidaten für die Präsidentschaftswahl im Mai geeinigt. Vor der Gründung der Iyi-Partei war sie Mitglied der ultranationalistischen MHP, dem aktuellen Regierungspartner Erdogans. In der 90er-Jahren war sie türkische Innenministerin.

Quelle: ntv.de, als/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen