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UN-Hilfswerk kritisiert Menge Tanklaster mit fast 130.000 Litern Diesel erreichen Gazastreifen

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Eine Diesel-Lieferung aus dem Jahr 2021: Unter anderem das einzige Kraftwerke des Gazastreifen ist auf externe Kraftstofflieferungen angewiesen, um Strom erzeugen zu können.

Eine Diesel-Lieferung aus dem Jahr 2021: Unter anderem das einzige Kraftwerke des Gazastreifen ist auf externe Kraftstofflieferungen angewiesen, um Strom erzeugen zu können.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Am Freitag genehmigt Israel die Einfuhr von Diesel für humanitäre Zwecke in den Gazastreifen. Nur einen Tag später passieren drei Tanklaster von Ägypten aus die Grenze des Küstengebiets. Der Kraftstoff ist für Entsalzungsanlagen, Kläranlagen, Krankenhäuser, Wasserpumpen und anderes gedacht.

Einen Tag nach der Zusage Israels, für humanitäre Zwecke täglich die Einfuhr einer begrenzten Menge Treibstoff in den Gazastreifen zu erlauben, sind nach Angaben von Helfern mit Diesel befüllte Tankwagen angekommen. Der Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmondes (ECR), Raed Abdel Nasser, sagte, dass drei mit rund 129.000 Litern Diesel beladene Lastwagen eingetroffen seien.

Das UN-Hilfswerk für Palästinenser (UNRWA) erklärte, für humanitäre Einsätze werde viel mehr Treibstoff benötigt als die abgekommene Menge. Nach UNRWA-Angaben erlauben die Israelis allerdings nur die Einfuhr von rund 120.000 Litern Diesel aus Ägypten in das abgeriegelte Küstengebiet - also etwas weniger, als vom Roten Halbmond angegeben. Wieso die ECR und der UNRWA unterschiedlich Mengen nennen, ist unklar.

UNRWA erklärte, dass der Treibstoff benötigt wird, "um den Bedarf der Entsalzungsanlagen, Kläranlagen, Krankenhäuser, Wasserpumpen in Unterkünften, Lastern für Hilfsgüter, Krankenwagen, Bäckereien und für das Kommunikationsnetzwerk ohne Unterbrechung zu decken". Die aktuelle Lieferung sei dafür "viel zu wenig", hieß es weiter.

Erste Lieferungen seit dem 7. Oktober

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Nach Angaben von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths sind für eine minimale humanitäre Versorgung täglich rund 200.000 Liter nötig. Die israelische Regierung hatte wiederholt betont, dass es Gazastreifen genug Treibstoff für humanitäre vorhanden sei, dieser allerdings von der Hamas gebunkert werde.

Israel hatte am Freitag die Einfuhr von Diesel für humanitäre Zwecke in den Gazastreifen genehmigt. Am Mittwoch war erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober wieder ein Tankwagen in den Gazastreifen gelangt. Er hatte rund 23.000 Liter Treibstoff an Bord. Dem Roten Halbmond zufolge gab es zudem am Freitag eine Lieferung mit rund 17.000 Litern.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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