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"Wall Street Journal" berichtete Trump: Kiew hat keine Einsatz-Erlaubnis für Langstreckenwaffen

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Trump wollte den Krieg in der Ukraine schnell beenden - davon ist er noch weit entfernt.

Trump wollte den Krieg in der Ukraine schnell beenden - davon ist er noch weit entfernt.

(Foto: dpa)

Was ist dran an dem Bericht des "Wall Street Journal"? Dieses schreibt unter Berufung auf US-Regierungsmitarbeiter, dass Trump der Ukraine den Einsatz einiger westliche Langstreckenraketen gegen Ziele in Russland erlaubt. Das Weiße Haus reagiert prompt.

US-Präsident Donald Trump hat einen Medienbericht dementiert, wonach Washington Kiew erlaube, einige westliche Langstreckenwaffen gegen Ziele im Inneren Russlands einzusetzen. Dies seien "FAKE NEWS", schrieb er auf X. "Die USA haben nichts mit diesen Raketen zu tun – egal, woher sie stammen oder was die Ukraine damit macht!"

Das "Wall Street Journal" hatte unter Berufung auf Regierungsmitarbeiter berichtet, der Ukraine werde der Einsatz einiger westlicher Langstreckenraketen gegen Ziele in Russland erlaubt. Damit könne das Land seine Angriffe verstärken und den Druck auf Russland erhöhen.

Am Dienstag hatte die Ukraine nach Angaben des Generalstabs in Kiew bei einem kombinierten Luftangriff eine Rüstungsfabrik im russischen Gebiet Brjansk getroffen. Dabei soll sie unter anderem Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow eingesetzt haben.

Laut dem "Wall Street Journal" erwarten US-Beamte, dass die Ukraine mehr grenzüberschreitende Angriffe mit Storm-Shadow-Raketen durchführt. Da die Raketen demnach auf US-amerikanische Zieldaten angewiesen sind, kann Washington deren Einsatz rechtlich begrenzen. Seit dem Frühjahr habe das Pentagon darauf bestanden, jeden ukrainischen Langstreckenangriff, etwa mit Storm Shadows, zu prüfen. Die Angriffe wurden laut dem "Wall Street Journal" erst erlaubt, nachdem die Genehmigungsbefugnis in diesem Oktober an das US-Europakommando übertragen worden sei.

Immer neue Volten

Vor knapp zwei Wochen hatte Trump gesagt, dass er der Ukraine möglicherweise Langstreckenraketen liefern werde, falls der Krieg nicht beendet werde. Er wolle sicherstellen, dass die Ukraine auf Wunsch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit neuen Waffen versorgt werde. "Sie hätten gerne Tomahawks. Das ist ein Schritt nach vorne." Tomahawks haben eine Reichweite von 2500 Kilometern und könnten von der Ukraine aus problemlos Moskau und den größten Teil des europäischen Teils von Russland erreichen.

Wenig später machte Trump eine Kehrtwende. Nach einem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin dämpfte er wieder die ukrainischen Hoffnungen auf die Lieferungen. Auch verkündete er, sich mit Putin in Budapest treffen zu wollen - wovon er in dieser Woche allerdings wieder abrückte. Die Gespräche mit Putin führten "nirgendwo hin", sagte er jetzt.

Quelle: ntv.de, ghö/rts

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