Politik

"Reporterin ist hässlich"Trump beleidigt Journalistin nach Müdigkeits-Artikel

26.11.2025, 17:41 Uhr
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Mehrmals wirkte der Präsident in der letzten Zeit sehr müde, hieß es in der Zeitung. (Foto: picture alliance / Anadolu)

Die "New York Times" analysiert, dass Präsident Trump seine öffentlichen Auftritte in letzter Zeit heruntergefahren habe und müde wirkt. Kurze Zeit später wütet dieser online gegen die Autorin. Niemals in seinem Leben habe er so hart gearbeitet und seinen Gesundheitstest habe er perfekt gemeistert.

US-Präsident Donald Trump hat sich über einen Artikel der "New York Times" über sein Auftreten echauffiert und dabei auch die Autorin persönlich beleidigt. In einem veröffentlichten Bericht schrieb die Zeitung über den 79-Jährigen, dass er weniger öffentlich auftrete als in seiner ersten Amtszeit und bei solchen Auftritten zudem gelegentlich Anzeichen von Müdigkeit zeige.

Auf seiner Plattform Truth Social beschimpfte er die Zeitung als "KÄSEBLATT" und "FEIND DES VOLKES". Die "radikalen linken Verrückten" der Zeitung wüssten, dass ihre Darstellung falsch sei. Die Journalistin Katie Rogers, die für den Artikel mit ihrem Kollegen Dylan Freedman zusammenarbeitete, beleidigte er als "drittklassige Reporterin, die sowohl innerlich als auch äußerlich hässlich ist".

"Ich habe noch nie in meinem Leben so hart gearbeitet", betonte Trump. "Und trotzdem haben die radikalen linken Spinner der bald untergehenden New York Times einen Hetzartikel über mich geschrieben, dass ich vielleicht meine Energie verliere, obwohl die Fakten genau das Gegenteil zeigen." Er verwies auf jüngste ärztliche Untersuchungen, die "perfekt" seien. Die "New York Times" erklärte dazu, ihre Berichterstattung sei genau und faktenbasiert. "Beleidigungen und persönliche Angriffe ändern daran nichts, und unsere Journalisten werden weiterhin über diese Regierung berichten, trotz Einschüchterungstaktiken wie dieser."

Trump stellt sich seit Jahren als Opfer einer ihm gegenüber angeblich besonders kritischen und feindseligen Presse dar. Mehreren Medienhäusern droht der US-Präsident deshalb immer wieder mit milliardenschweren Verleumdungsklagen. Kritiker werfen ihm vor, mit seinen herabwürdigenden Kommentaren vor allem Journalistinnen zu diskreditieren.

"New York Times": Trump verkürzt Arbeitszeit

Basierend auf einer eigenen Analyse von Trumps offiziellen Terminplänen kommt die "New York Times" zu folgenden Schlüssen: Sein erstes geplantes Event starte durchschnittlich etwa anderthalb Stunden später am Tag als im ersten Jahr seiner ersten Amtszeit. Gleichzeitig würden seine Veranstaltungen zu einer vergleichbaren Zeit wie damals enden. Demnach nehme er die meisten öffentlichen Termine nur noch zwischen der Mittagszeit und 17 Uhr wahr. Die Zahl seiner Auftritte bei offiziellen Veranstaltungen sank der Analyse der Zeitung zufolge um fast 40 Prozent im Vergleich zur ersten Amtszeit.

Trump ging bei seinem Amtsantritt als ältester Präsident in die Geschichte der Vereinigten Staaten ein, als er seine zweite Präsidentschaft im Januar begann. Nachdem es zum Ende der Amtszeit seines demokratischen Vorgängers Joe Biden große Zweifel an dessen mentaler Fitness gegeben hatte, gab es in den vergangenen Monaten auch immer wieder Spekulationen über Trumps Gesundheitszustand.

Auslöser dafür waren etwa Aufnahmen von - teils offenbar überschminkten - Blutergüssen an der Hand und geschwollen wirkenden Beinen. Trump erklärte die Blutergüsse mit häufigem Händeschütteln, seine Sprecherin Karoline Leavitt nannte zusätzlich auch noch die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten als Ursache. Vor ein paar Monaten teilte das Weiße Haus mit, Trump leide an chronischer Veneninsuffizienz - einer ungefährlichen Erkrankung der Beinvenen, die vor allem bei älteren Menschen vorkommt.

Quelle: ntv.de, gri/dpa/AFP

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