Neuer Favorit setzt sich ab Trump ist beliebter als Bush
21.07.2015, 09:00 Uhr
Donald Trump sorgte mit der Aussage für Aufregung, der Vietnamkriegs-Veteran John McCain sei kein Kriegsheld.
(Foto: picture alliance / dpa)
US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump beschimpft Mexikaner als Vergewaltiger. Dem Senator und Veteranen John McCain will er nicht den Status eines Kriegshelden zugestehen. Die Skandale um den Exzentriker wachsen, genauso wie seine Umfragewerte.
Der US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat an Beliebtheit gewonnen. In einer Umfrage unter Anhängern der Republikaner liegt er im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur inzwischen vorne. In der Befragung für die "Washington Post" und "ABC News" sprachen sich 24 Prozent der Befragten für Trump aus. Damit hat er deutlich zugelegt. Vor knapp zwei Monaten wollten Trump gerade mal 5 Prozent als Präsidentschaftskandidaten.
Auf dem zweiten Platz der aussichtsreichsten Republikaner liegt Scott Walker mit 13 Prozent. Der bisher als Favorit geltende Jeb Bush kommt mit 12 Prozent nur auf Platz drei. In den USA wird im November 2016 ein neuer Präsident gewählt. Mittlerweile gibt es bereits 15 republikanische Präsidentschaftsbewerber. Es wird erwartet, dass sich diese Zahl noch auf 17 erhöht.
Bei den Anhängern der Demokraten steht Hillary Clinton nach wie vor einsam an der Spitze. Sie kommt auf 63 Prozent vor Bernie Sanders, der bei 14 Prozent steht und Joe Biden mit 12 Prozent.
Wie lange hält der Hype?
Donald Trump hatte in den vergangenen Wochen vor allem durch Provokationen und verbale Entgleisungen auf sich aufmerksam gemacht. Als Trump Mitte Juni seine Bewerbungsrede hielt, bezeichnete er unter anderem mexikanische Einwanderer in den USA als "Vergewaltiger".
Zuletzt gab es Wirbel um eine abfällige Bemerkung Trumps über den republikanischen Senator John McCain. Der wurde während des Vietnamkrieges von einem Kampfflieger abgeschossen, verbrachte Jahre in Gefangenschaft des Vietcong und wurde gefoltert.
Trump ist davon aber nicht beeindruckt. Am Wochenende sagte Trump bei einem Wahlkampfauftritt im Bundesstaat Iowa: "Er ist ein Kriegsheld, weil er gefangen wurde. Ich mag Leute, die nicht gefangen wurden, okay?" Seitdem hagelt es aus den Reihen der Republikaner Kritik an Trump. Jeb Bush, Ex-Gouverneur von Florida und Mitbewerber um die Kandidatur, forderte den Milliardär auf, die "verleumderischen Attacken" zu unterlassen.
Auch Demokraten sind entrüstet
Sogar Außenminister John Kerry, ein Demokrat, schaltete sich ein: "Wenn jemand nicht weiß, dass John McCain ein Kriegsheld ist, dann beweist das nur, dass derjenige nichts vom Krieg und noch weniger von Heldentum versteht." Doch Trump weigerte sich bislang, McCain eine Entschuldigung auszusprechen, und bescheinigte ihm stattdessen eine "schreckliche Arbeit" für Armeeveteranen.
Laut "Washington Post" weisen die Meinungsforscher aber darauf hin, dass sich die meisten Befragten vor der Kontroverse um McCain geäußert hätten. Zuletzt habe Trumps Beliebtheit wieder stark abgenommen. Der Hype könnte also bald vorbei sein.
Quelle: ntv.de, hul/dpa/AFP