Politik

USA dabei, wenn Europäer zahlen Trump mildert NATO-Austrittsdrohung ab

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Die Zahlungsmoral vieler NATO-Mitglieder lässt nach Ansicht von Donald Trump zu wünschen übrig. Deshalb stieß der Ex-US-Präsident kürzlich wüste Drohungen aus. In einem Interview mit Brexit-Hardliner Farage mäßigt er nun seinen Ton. Washington werde die Allianz nicht verlassen, wenn Europa seinen Beitrag zahle.

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat deutlich gemacht, dass die USA im Falle seines Wiedereinzugs ins Weiße Haus nicht aus der NATO austreten würden, solange Europa seinen Beitrag für das Militärbündnis leiste. Der Republikaner war in einem Interview mit dem rechtsgerichteten britischen Sender GB News von Moderator und Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage nach seiner Haltung zu dem Verteidigungsbündnis befragt worden. Farage wollte wissen, ob Amerika in der NATO bleibe, wenn die anderen Mitgliedstaaten "fair spielten". Trump antwortete: "Ja. 100 Prozent."

Angesprochen auf seine Aussage, säumige NATO-Partner im Verteidigungsfall nicht mehr beschützen zu wollen, sagte Trump: "Was ich sage, ist eine Art zu verhandeln. Warum sollten wir diese Länder beschützen, die eine Menge Geld haben, während die USA das meiste für die NATO bezahlen?" Die europäischen Länder dürften die amerikanische Unterstützung jedoch nicht ausnutzen, sagte Trump. "Die Vereinigten Staaten sollten ihren gerechten Anteil zahlen, nicht den aller anderen." Man dürfe nicht vergessen, dass die NATO wichtiger für Europa sei als für die USA, denn es liege ein Ozean, "ein schöner, großer, herrlicher Ozean" zwischen den USA und "einigen Problemen" in Europa.

Scharfer Verweis von Stoltenberg

Trump ist ein ausgewiesener Kritiker der NATO. In seiner Amtszeit von 2017 bis 2021 drohte Trump immer wieder offen mit einem Rückzug der USA aus dem Bündnis. Er kritisierte seine Mitglieder scharf dafür, das Ziel bei den Verteidigungsausgaben nicht zu erfüllen. Wie nie jemand zuvor weckte er Zweifel daran, ob das 1949 gegründete transatlantische Verteidigungsbündnis eine Zukunft hat. So stellte er beispielsweise immer wieder infrage, ob die USA im Ernstfall ihrer Verpflichtung zum militärischen Beistand nachkommen würden.

Erst im Februar sorgte der republikanische Präsidentschaftsbewerber mit einer Äußerung zur NATO bei einer Wahlkampfveranstaltung für Aufregung. Er sagte, er würde NATO-Partnern, die ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkämen, keinen Schutz vor Russland gewähren. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg reagierte darauf deutlich: "Jede Andeutung, dass die Verbündeten sich nicht gegenseitig verteidigen werden, untergräbt unsere gesamte Sicherheit, einschließlich der der USA, und erhöht das Risiko für amerikanische und europäische Soldaten."

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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