Vorkehrungen für nächste Krise Trump will USA epidemiesicher machen
15.05.2020, 02:48 Uhr
"Unsere Anstrengung beginnt mit der dramatischen Steigerung unserer Reserven", verspricht Trump.
(Foto: AP)
Während das Coronavirus weiter in den USA wütet, richtet Präsident Trump den Blick bereits nach vorne. Um in Zukunft auf ähnliche Epidemien vorbereit zu sein, will er die nationalen Lagerbestände kräftig aufrüsten. Zugleich unterstellt er der Vorgängerregierung einmal mehr, versagt zu haben.
US-Präsident Donald Trump will die Vereinigten Staaten für Epidemien in der Zukunft wappnen. "Ich bin entschlossen, dass Amerika voll und ganz auf alle künftigen Ausbrüche (von Krankheiten), von denen wir hoffen, dass es keine geben wird, vorbereitet sein wird", sagte Trump bei einem Auftritt in Allentown im US-Bundesstaat Pennsylvania.
"Unsere Anstrengung beginnt mit der dramatischen Steigerung unserer Reserven." Nie wieder werde ein Präsident leere Regale oder abgelaufene Produkte erben - zumindest nicht in den kommenden Jahren, versprach Trump. Das Weiße Haus hatte zuvor mitgeteilt, dass die Regierung an einem "voll ausgestatteten, widerstandsfähigen nationalen Lagerbestand" arbeite, der etwa Schutzmasken vorhalten soll.
Trump hat im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie der Vorgängerregierung von Barack Obama vorgeworfen, für die Startschwierigkeiten seiner Regierung in der Krise verantwortlich zu sein - etwa für anfängliche Probleme mit Tests, die fehlerhafte Ergebnisse geliefert hatten. Ende April sagte Trump, die letzte Regierung habe seiner eigenen "schlechte, kaputte Tests" hinterlassen - ungeachtet der Tatsache, dass das Coronavirus erstmals Ende letzten Jahres auftauchte.
Kritiker werfen Trump vor, selbst nicht energisch genug auf die Krise reagiert zu haben, so dass das Virus die USA weitgehend unvorbereitet traf. In die Reihe der Kritiker reihte sich am Wochenende auch Vorgänger Obama ein. Trumps Krisenmanagement sei "eine absolut chaotische Katastrophe", sagte der Ex-Präsident laut einem am Samstag bekannt gewordenen Audiomitschnitt eines Gesprächs mit früheren Mitgliedern seiner Regierung.
Obama kritisierte, in Trumps unangemessenen Reaktionen auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie spiegele sich eine Denkweise des "'Was ist für mich drin' und 'Zum Teufel mit allen anderen'" wieder. Egoismus und Feinddenken sei zu einem "stärkeren Impuls im amerikanischen Leben geworden".
In Pennsylvania besuchte Trump ein Unternehmen, das Arzneimittel und medizinische Produkte vertreibt. Wegen der Corona-Krise sind Reisen des Präsidenten zur Seltenheit geworden. Unterstützer säumten teils dicht gedrängt die Straßen, um Trump zu begrüßen.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP/dpa