Politik

Nach Mord an russischem Botschafter Türkei lässt Familie des Attentäters frei

Menschen trauern um den ermordeten Botschafter Karlow.

Menschen trauern um den ermordeten Botschafter Karlow.

(Foto: imago/Xinhua)

Ein türkischer Polizist erschießt in Ankara den russischen Botschafter. Kurz nehmen türkische Sicherheitskräfte die Angehörigen des Mannes fest, jetzt kommen sie wieder frei. Unterdessen verabschiedet sich Russland von seinem Diplomaten.

In der Türkei sind die engsten Angehörigen des Attentäters, der den russischen Botschafter Andrej Karlow erschossen hatte, wieder auf freiem Fuß. Die Eltern, die Schwester, zwei Onkel und eine Tante des 22-jährigen Polizisten Mevlüt Mert Altintas seien aus der Untersuchungshaft entlassen worden, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu. Im Zuge der Ermittlungen werde weiter nach 120 Menschen gesucht.

Der Leichman von Karlow wurde drei Tage nach der Ermordung im Außenministerium in Moskau aufgebahrt. Langjährige Weggefährten legten Blumen am Sarg nieder, wie das Staatsfernsehen berichtete. Eine Ehrenwache des Militärs stand Spalier. Im Foyer des Ministeriums wurde an einer Gedenktafel für Diplomaten, die im Dienst ums Leben kamen, Karlows Name eingraviert.

Der Botschafter war am Montag erschossen worden. Der russische Menschenrechtsbeauftragte Konstantin Dolgow nannte Karlows Tod einen schweren Verlust. "Für diesen Terrorakt gibt es keine Rechtfertigung. Alle Schuldigen der Tat müssen streng bestraft werden", sagte Dolgow.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan verdächtigt die Gülen-Bewegung, für den Mord verantwortlich zu sein. Der Kreml hält solche Schuldzuweisungen jedoch für verfrüht.

In der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale wollen der russische Präsident Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow dem Diplomaten bei einer Trauerfeier die letzte Ehre erweisen. Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, zelebriert einen Gottesdienst. Anschließend sollte der Diplomat auf einem Friedhof der russischen Hauptstadt mit militärischen Ehren beigesetzt werden.

Quelle: ntv.de, vck/dpa/AFP

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