Politik

Wollten Freilassung von ImamogluTürkisches Gericht spricht 87 Demonstranten frei

28.11.2025, 17:58 Uhr
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Tausende gehen Ende März bei Protesten gegen die Festnahme Imamoglus auf die Straße. Die Polizei nimmt eine ganze Reihe von ihnen fest. (Foto: picture alliance/dpa/AP)

Die Verhaftung von Präsident Erdogans aussichtsreichstem Widersacher Imamoglu bringt Zehntausende Türken im Frühjahr auf die Straße. Die Polizei greift durch und nimmt zahlreiche Menschen fest. In 87 Fällen zu Unrecht, wie ein Gericht nun erklärt. Es fehlten Beweise.

Ein Gericht in der Türkei hat 87 Menschen freigesprochen, die wegen der Teilnahme an Demonstrationen gegen die Inhaftierung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu angeklagt worden waren. Dies ging aus Gerichtsunterlagen hervor. Bei den Angeklagten handelte es sich überwiegend um junge Menschen und Studierende, die Ende März bei einer Protestwelle zur Unterstützung Imamoglus festgenommen worden waren.

"Weil nicht bewiesen wurde, dass die Angeklagten die ihnen vorgeworfenen Taten begangen haben, wurde beschlossen, dass alle Beschuldigten von den Vorwürfen freigesprochen werden", sagte der Richter während der Anhörung vor dem Istanbuler Caglayan-Gericht.

Die Angehörigen der Angeklagten begrüßten das Urteil. "Wieder einmal haben die Justiz und die Jugend triumphiert", erklärte die Velider-Vereinigung von Eltern und Studierenden auf X.

Imamoglu ist der wichtigste innenpolitische Kontrahent von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Seine Festnahme im März hatte in der Türkei die größte Protestwelle seit den sogenannten Gezi-Protesten von 2013 ausgelöst. Bei den Protesten wurden fast 2000 Menschen festgenommen.

Der Istanbuler Bürgermeister Imamoglu war am 19. März festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm 142 Anklagepunkte vor, darunter die Bildung einer kriminellen Vereinigung, Erpressung und verschiedene Korruptionsdelikte wie Bestechlichkeit, Veruntreuung, Geldwäsche und Ausschreibungsbetrug.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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