Politik

Nach Sieg gegen IS UN-Bericht: Weniger Zivilisten sterben im Irak

In der ersten Jahreshälfte 2017 zählten die Vereinten Nationen 2014 zivile Todesopfer im Irak.

In der ersten Jahreshälfte 2017 zählten die Vereinten Nationen 2014 zivile Todesopfer im Irak.

(Foto: imago/StockTrek Images)

Seit 2003 bestimmen militärische Auseinandersetzungen den Alltag im Irak. Im vergangenen Jahr wurden nur in Syrien und der Republik Kongo mehr Menschen aus ihrem Zuhause vertrieben. Zumindest Gewaltakte scheinen nun aber rückläufig zu sein.

Die Zahl der durch Gewaltakte getöteten Zivilisten im Irak ist seit Anfang des Jahres um beinahe 80 Prozent zurückgegangen. Einem Bericht der Unterstützungsmission der UN im Irak (Unami) zufolge starben 2018 in den ersten fünf Monaten 477 Iraker bei Gewaltakten. Im Vorjahr seien es im gleichen Zeitraum 2014 gewesen. Die in London ansässige Nichtregierungsorganisation Iraq Body Count (IBC) kam zu ähnlichen Ergebnissen.

Laut Unami ging im gleichen Zeitraum die Zahl der Verletzten um 68,4 Prozent von 2977 auf 939 zurück. Die Zahl der zivilen Opfer politischer und religiöser Gewalt verringerte sich von 7708 in den ersten fünf Monaten des Jahres 2017 auf 1818 in diesem Jahr - ein Rückgang von 76,4 Prozent.

Im Mai hielt der Irak das erste Mal seit der US-Invasion und dem Sturz von Diktator Saddam Hussein im Jahr 2003 Parlamentswahlen ab, die ohne größere Vorfälle verliefen. Die meisten Stimmen konnte dabei der schiitische Geistliche Muktada al-Sadr gewinnen, der für die Wahl ein Bündnis mit der Kommunistischen Partei einging. Im Wahlkampf forderte er Reformen, versprach die Bekämpfung der Korruption und setzte auf soziale Themen. Al-Sadr gilt als einer der schärfsten Kritiker des politischen Establishments in Bagdad.

Auch der islamische Fastenmonat Ramadan, der in den vergangenen Jahren häufig von Terroristen zum Anlass tödlicher Attacken genommen wurde, verläuft in diesem Jahr ohne bedeutende Zwischenfälle. Der Irak hatte im Dezember den Sieg über die Dschihadistenmiliz des selbsternannten Islamischen Staates proklamiert. Seit dem hat der IS einen Großteils der von ihm ehemals kontrollierten Gebiete sowie viele Kämpfer verloren.

Quelle: ntv.de, lou/AFP

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