Miliz attackiert wieder Frachter USA greifen erneut Huthi-Stellungen an
18.01.2024, 03:54 Uhr Artikel anhören
Neu angeworbene Huthi-Kämpfer feiern das Ende ihrer Ausbildung (Archivbild).
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
Mit Drohungen und erneuten Luftschlägen auf Huthi-Stellungen wollen die USA die Attacken auf den Schiffsverkehr im Roten Meer stoppen. Doch die Miliz lässt sich davon nicht abschrecken - und greift einen US-Frachter an.
US-Streitkräfte haben in der Nacht erneut Stellungen der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. Ziel des Einsatzes seien 14 für den Abschuss vorbereitete Raketen gewesen, schrieb das zuständige Regionalkommando des US-Militärs auf X. Zuvor hatte das US-Militär mitgeteilt, eine im Jemen gestartete Kampfdrohne habe am Mittwoch einen unter der Flagge der Marshallinseln fahrenden US-Frachter getroffen. Den Angaben zufolge gab es einige Schäden, aber keine Verletzten.
Der von den Huthi betriebene Fernsehsender Al-Masirah sprach derweil von einer erneuten "amerikanisch-britischen Aggression". Ziele seien unter anderem die Hafenstadt Hodeida und die Stadt Tais gewesen.
Die USA und Großbritannien hatten vergangene Woche erstmals Huthi-Stellungen angegriffen. Die beiden Länder reagierten damit auf die Reihe von Drohnen- und Raketenangriffen der vom Iran unterstützten Miliz auf Schiffe im Roten Meer. Die USA attackierten in der Folge erneut mehrfach Huthi-Ziele. Seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greift die Miliz immer wieder Frachter mit angeblich israelischer Verbindung an. Große Reedereien meiden zunehmend die Route über das Rote Meer, über die normalerweise etwa zehn Prozent des Welthandels laufen.
Huthi als Terrorgruppe eingestuft
Am Mittwoch erklärten die USA zudem, die Huthi wieder als Terrororganisation einzustufen und auf eine entsprechende Liste zu setzen. "Die Huthi müssen für ihre Taten zur Verantwortung gezogen werden", erklärte US-Außenminister Antony Blinken. Dies dürfe aber nicht zu Lasten der jemenitischen Zivilbevölkerung gehen. Die Einstufung der Miliz wird den Angaben zufolge in 30 Tagen in Kraft treten.
Die Miliz, die weite Teile des Jemen kontrolliert, hat ihre Angriffe auf Schiffe aber fortgesetzt. Am Mittwoch attackierten sie im Golf von Aden das Frachtschiff "Genco Picardy", das unter der Flagge der Marshallinseln fährt, aber einem US-Unternehmen gehört und von einer US-Reederei betrieben wird.
Die britische Behörde für maritime Sicherheit (UKMTO) hatte zuvor erklärt, im Golf von Aden habe es einen Drohnenangriff auf ein Schiff gegeben. "An Bord brach ein Feuer aus, dieses wurde gelöscht." Das Schiff und seine Besatzung seien "in Sicherheit", erklärte die Behörde. Nach Angaben der Sicherheitsfirma Ambrey wurde der Frachter 60 Seemeilen südöstlich der jemenitischen Hafenstadt Aden angegriffen.
Quelle: ntv.de, mli/dpa/AFP