Der Koalitionsvertrag ist eindeutig: Rüstungsexporte in Staaten, die im Jemen Krieg führen, sollen gestoppt werden. Doch im vergangenen Jahr genehmigte die Bundesregierung Ausfuhren im Wert von mehr als eine Milliarde an Länder, die dort oder im libyschen Bürgerkrieg mitmischen.
Kurz nach der Landung eines Flugzeugs mit der neuen Regierung an Bord kommt es in Jemen zu einer Explosion. Dutzende Menschen sterben und werden verletzt. Deutschland verurteilt "den feigen Anschlag" und sichert weiterhin Unterstützung zu.
Die Gesundheitsversorgung im Jemen liegt nach jahrelangem Krieg am Boden. Siamesische Zwillinge, die nun hier geboren werden, brauchen daher dringend Hilfe - allein, um zu erkennen, an welchen Organen sie zusammengewachsen sind.
Fünf Jahre Krieg haben den Jemen an den Abgrund gebracht. Doch in Schabwa keimt Hoffnung: Durch politisches Geschick fließt nicht nur Geld in die Provinz, es landet auch an den richtigen Stellen. Selbst der Tourismus erlebt einen Reanimationsversuch. Von Judith Görs
Seit zwei Jahren verbietet die Bundesregierung Waffenverkäufe an Saudi-Arabien - und dabei wird es bleiben. Der Exportstopp wird verlängert, da der Grund dafür weiter besteht.
Für tödliche Drohnenangriffe mit Beihilfe des deutschen US-Luftwaffenstützpunkts Ramstein ist die Bundesregierung nicht verantwortlich. Drei Jemeniten scheitern mit ihrer politisch brisanten Klage vor dem Leipziger Bundesverwaltungsgericht. Sie hatten ihre Angehörigen verloren.
US-Präsident Trump ist abgewählt, aber noch im Amt. Mit einigen Maßnahmen versucht er nun, seine Politik zu zementieren und seinen Nachfolger Biden zu behindern. Es geht um den Iran - und den schnellen Truppenabzug aus Afghanistan, der Verbündete vor den Kopf stößt. Eine Analyse von Markus Lippold
Der Exportstopp an Saudi-Arabien gilt zwar noch bis Ende des Jahres, doch an andere Beteiligte der Militärkoalition im Jemen liefert Deutschland weiterhin Waffen. Ein Hauptabnehmer ist etwa das autoritär regierte Ägypten. Insgesamt sind die Zahlen jedoch rückläufig.
Seit Beginn des Bürgerkrieges erlebt der Jemen menschliches und wirtschaftliches Elend - nun könnte es noch schlimmer kommen. Ein Tanker vor der Küste droht zu sinken. Doch die Kriegsparteien streiten ums Öl, statt die Katastrophe zu verhindern. Von Judith Görs
Anfang August legen zwei Explosionen halb Beirut in Schutt und Asche. Die Katastrophe habe "in furchtbarer Weise vor Augen geführt, wie schnell eine Notlage entstehen kann", sagt Kanzlerin Merkel. Die Regierungschefin betont, dass internationale Hilfe in Zukunft noch stärker gefordert ist.
Ob im Jemen oder in Mexiko - immer wieder trägt Deutschland zur Destabilisierung ganzer Regionen bei, leistet Menschenrechtsverletzungen Vorschub und verstößt damit gegen EU-Richtlinien. So beschreibt eine Studie die deutsche Rüstungsexportpolitik der letzten 30 Jahre.
Ägypten ist ein "wichtiger Partner" Deutschlands, steht wegen seiner Verwicklung in regionale Kriege jedoch immer wieder in der Kritik. Dass die Bundesregierung nun einen weiteren Rüstungsdeal mit dem arabischen Staat erlaubt, stößt bei der Opposition auf Kritik.
Vier von fünf Jemeniten sind bereits heute auf humanitäre Hilfe angewiesen, Corona verschärft die dramatische Lage in dem Bürgerkriegsland noch weiter. Bei einer Geberkonferenz kommen nun 1,2 Milliarden Euro zusammen - viel zu wenig, um die drohende Katastrophe abzuwenden, warnt die UN.