Hälfte der Fahrzeuge verloren? USA sehen Moskaus Panzerbestand stark dezimiert
11.02.2023, 04:11 Uhr
Ein zerstörter russischer Panzer im Osten der Ukraine.
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
Das Pentagon geht davon aus, dass Russland seit Kriegsbeginn eine erhebliche Anzahl von Panzern in der Ukraine verloren hat. Die Rede ist von der "Hälfte des Hauptbestands".
Die russische Armee hat bei ihrem Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Schätzungen des US-Verteidigungsministeriums bereits die Hälfte ihrer Kampfpanzer verloren. "Vermutlich die Hälfte des Hauptbestands an Panzern" der russischen Armee sei "von der Ukraine zerstört oder beschlagnahmt" worden, sagte Celeste Wallander, Staatssekretärin für Internationale Sicherheitsfragen im US-Verteidigungsministerium.
Wallander machte bei einer Online-Veranstaltung der Denkfabrik Center for a New American Security keine weiteren Angaben zur Zahl der nach US-Einschätzung beschlagnahmten und zerstörten Panzer.
Die Ukraine soll in den kommenden Wochen von mehreren westlichen Verbündeten Kampfpanzer erhalten. Großbritannien hat Kiew die Lieferung von Challenger-2-Kampfpanzern für März zugesagt. Deutschland will in einer Koalition mit anderen Staaten bis April ein Bataillon an Leopard-2-Panzern in die Ukraine liefern. Die USA haben ebenfalls ein Bataillon aus 31 Kampfpanzer vom Typ Abrams zugesagt. Ihre Lieferung dauert jedoch aller Voraussicht nach wesentlich länger.
Russland will Nachlegen
Als Reaktion auf die westlichen Militärhilfen stellte Ex-Kremlchef Dmitri Medwedew den Bau und die Modernisierung von Tausenden Panzern in Aussicht. "Wie wir wissen, hat unser Feind im Ausland um Flugzeuge, Raketen, Panzer gebettelt", sagte Medwedew, der mittlerweile Vize-Chef des russischen Sicherheitsrats ist, bei einem Besuch einer Panzerfabrik in der sibirischen Stadt Omsk. "Es ist klar, dass es für uns in diesem Fall selbstverständlich ist, die Produktion verschiedener Waffenarten und Militärtechnik - einschließlich moderner Panzer - zu steigern."
Bereits seit dem vergangenen Sommer ist in Russland ein Gesetz in Kraft, das eine stärkere Ausrichtung der Wirtschaft auf Bedürfnisse der Armee ermöglicht. Damit können etwa einzelne Branchen zur Belieferung der Streitkräfte verpflichtet werden.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP/dpa