Hilft Kim Putin mit Soldaten? USA warnen Nordkorea vor Entsendung von "Kanonenfutter"
27.06.2024, 08:24 Uhr Artikel anhören
Es wird befürchtet, dass Nordkorea Russland beim Angriff auf die Ukraine immer stärker unterstützt.
(Foto: picture alliance / YONHAPNEWS AGENCY)
Bei einem Treffen in Nordkorea lassen Wladimir Putin und Kim Jong Un ihre gefährliche Partnerschaft neu aufleben. Dazu gehört, sich im Kriegsfall beizustehen. Südkorea erwartet, dass der Norden bald eine technische Einheit in die Ukraine schicken wird. Die USA bezeichnen solche Truppen als "Kanonenfutter".
Südkoreanische Regierungsvertreter erwarten laut einem Bericht des TV-Senders Chosun, dass Nordkorea schon im nächsten Monat eine große militärische Ingenieurseinheit in die Ukraine entsenden wird, um beim "Wiederaufbau der Infrastruktur" in der von Russland besetzten ukrainischen Stadt Donezk zu helfen. Die USA haben mittlerweile auf den Bericht reagiert und warnen Nordkorea, das Russland bereits massiv mit Waffen unterstützt haben soll.
Pat Ryder, der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, sagte kürzlich bei einer Pressekonferenz, die Entsendung von Soldaten durch Nordkorea sei etwas, das man "sicherlich im Auge behalten sollte". Wenn er für die Personalverwaltung des nordkoreanischen Militärs zuständige wäre, würde er die Entscheidung hinterfragen, Truppen als Kanonenfutter in einen illegalen Krieg gegen die Ukraine zu schicken, sagte Ryder.
Die US-Denkfabrik Institut für Kriegsstudien (ISW) teilte mit, es lägen bisher keine Berichte vor, die darauf hindeuten würden, dass nordkoreanische Militärangehörige an Kampfhandlungen in der Ukraine teilnehmen wollen. Eine direkte technische Unterstützung aus Nordkorea könne jedoch Kampfkraft der russischen Streitkräfte für Operationen entlang der Frontlinie freisetzen, hieß es.
ISW: Russland plant neue Weltordnung
Russland und Nordkorea haben vor etwa einer Woche ein umfassendes strategisches Partnerschaftsabkommen unterzeichnet. Dieses sieht die gegenseitige Unterstützung im Kriegsfall vor. Laut ISW will Russland offenbar eine Koalition befreundeter Staaten mit historisch guten Beziehungen zur Sowjetunion schmieden, um die Grundlage für eine alternative Weltordnung zu schaffen.
Im Herbst vergangenen Jahres hatten Satellitenbilder bewiesen, dass Nordkorea Russland mit großen Munitionslieferungen unterstützt. Moskau hatte dies vehement bestritten. Doch auch auf dem Schlachtfeld haben die ukrainischen Streitkräfte später immer wieder Munition aus Nordkorea festgestellt.
Quelle: ntv.de, rog