Russland dementiert vehement RUSI: Satellitenbilder belegen Munitionslieferungen aus Nordkorea
18.10.2023, 04:46 Uhr Artikel anhören
Jüngste Satellitenbilder zeigen einen starken Anstieg des Schienenverkehrs entlang der nordkoreanisch-russischen Grenze.
(Foto: dpa)
Russland und Nordkorea wollen stärker zusammenarbeiten. Wie diese Zusammenarbeit aussehen könnte: Pjöngjang erhofft sich Hilfe bei der Entwicklung von Raketen, Moskau Waffenlieferungen für den Ukraine-Krieg. Satellitenbilder zeigen nun, dass nordkoreanische Munition bereits in Russland ist.
Einem Bericht zufolge hat es Munitionslieferungen von Nordkorea an Russland gegeben. In einem neuen Bericht wird der Transfer von Munition aus Pjöngjang über Russland in ein neu errichtetes Munitionsdepot in Krasnodar in der Nähe der Ukraine beschrieben. Der britischen Denkfabrik Royal United Services Institute (RUSI) zufolge zeigen ausgewertete Satellitenbilder die Routen und das neu entstandene Munitionslager bei Krasnodar in der Nähe der ukrainischen Grenze.
Mit den beiden russischen Schiffen "Angara" und "Maria" seien zwischen Mitte August und Anfang Oktober Hunderte Container zwischen dem nordkoreanischen Hafen Rajin und dem russischen Hafen Dunai unterwegs gewesen, heißt es im Bericht. Die Route der Container lasse sich RUSI zufolge dann über den Schienenweg bis hin zu einem stetig wachsenden Munitionslager im russischen Tichorezk verfolgen.
Dass es sich um ein Munitions- bzw. Waffenlager handelt, sollen Erdbermen zwischen den einzelnen Lagereinheiten zeigen. Diese verhindern, dass bei einer Explosion andere Teile des Lagers Feuer fangen. Russland streitet ab, Munition aus Nordkorea erhalten zu haben.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow reist am Mittwoch zu Gesprächen nach Nordkorea. Lawrow besuche das Land am Mittwoch und Donnerstag auf Einladung des Außenministeriums in Pjöngjang, teilte das Außenministerium in Moskau mit. Die Einladung folgt auf eine Reise des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un nach Russland, wo er im September mit Staatschef Wladimir Putin zusammengetroffen war.
Die beiden historischen Verbündeten Russland und Nordkorea sind beide mit massiven Sanktionen belegt - Moskau wegen dessen Offensive in der Ukraine, Pjöngjang wegen Atomwaffentests. Es wird vermutet, dass Moskau von Nordkorea weitere Munition kaufen will, um in der Ukraine weiterzukämpfen. Pjöngjang soll sich russische Hilfe bei der Entwicklung seines international verurteilten Raketenprogramms erhoffen.
Quelle: ntv.de, mba/AFP