Politik

Autofabrik bei Melitopol Ukraine: Großer russischer Militärstützpunkt zerstört

Melitopol ist seit Monaten von Russland besetzt.

Melitopol ist seit Monaten von Russland besetzt.

(Foto: picture alliance / AA)

Die Ukraine meldet einen Erfolg im Kampf gegen die russischen Besatzer. In Melitopol sei es gelungen, einen russischen Stützpunkt zu zerstören. Der Ort ist seit Kriegsbeginn immer wieder umkämpft.

Dem Bürgermeister von Melitopol zufolge haben ukrainische Streitkräfte einen großen russischen Militärstützpunkt in der besetzen Stadt zerstört. Das berichtet das ukrainische Nachrichtenportal "Kyiv Independent". Der Stützpunkt befand sich demnach in einer ehemaligen Autofabrik.

Bürgermeister Ivan Fedorov, der sich in Saporischschja aufhält, schrieb bei Telegram: "Gestern Abend waren im Dorf Myrne im Distrikt Melitopol Explosionen zu hören. Eines der Gebäude, in denen die Vorbereitungen für ein Pseudo-Referendum im Gange waren, wurde zerstört." Über mögliche Opfer ist nichts bekannt, die Information kann auch nicht aus unabhängigen Quellen überprüft werden.

Sowohl aus Melitopol, als auch aus Myrne waren schon am Vortag starke Explosionen gemeldet worden. Seit Montag wurden ukrainischen Medienberichten zufolge, der russische Stützpunkt und eine Brücke in der Nähe von Melitopol immer wieder angegriffen.

Aufruf zur Flucht

Fedorov forderte die verbliebenen Bewohner des besetzten Gebiets auf, vor dem Winter in von der Ukraine kontrollierte Gebiete zu fliehen, berichtet die Kiew-Post. Auf Telegram empfahl der Bürgermeister, nach Saporischschja oder in Orte am Asowschen Meer zu gehen. Melitopol habe seit fast einem Monat keinen Zugang mehr zu Gas. Der Bürgermeister nannte zudem russische Berichte unwahr, dass eine Pipeline von der Stadt Berdjansk aus gebaut werden solle.

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Melitopol ist nach Saporischschja die zweitgrößte Stadt im Oblast Saporischschja. Um den Ort wird seit Beginn des Krieges immer wieder gekämpft. Die lokalen Behörden gehen davon aus, dass bei den jüngsten Kämpfen mindestens 5000 Menschen ums Leben kamen.

Im März war Fedorov von russischen Truppen entführt und später aber wieder frei gekommen. Russland strebt in den besetzten Gebieten Referenden an, bei denen sich die Bevölkerung für eine Zugehörigkeit zu Russland aussprechen soll. Das erklärte Ziel des Bürgermeisters ist es, das Referendum unmöglich zu machen.

Quelle: ntv.de, sba

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