Wichtiger Verkehrsknotenpunkt Ukraine erwartet russische Offensive gegen Bachmut
20.07.2022, 14:29 Uhr
Ukrainische Soldaten auf Patrouille im Frontgebiet.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Nach dem Verlust von Sjewjerodonezk und Lyssytschansk sammeln sich die ukrainischen Truppen im Donbass an einer neuen Verteidigungslinie entlang der Stadt Bachmut. Nach Angaben Kiews planen Kreml-Verbände bereits einen Großangriff auf den wichtigen Verkehrsknotenpunkt.
Der ukrainische Generalstab geht nach eigenen Angaben davon aus, dass russischen Truppen eine Offensive auf den wichtigen Verkehrsknotenpunkt Bachmut vorbereiten. Es gebe in Richtung der in der Region Donezk gelegenen Stadt Kämpfe, mit dem Ziel, die Bedingungen für diese Offensive und die Übernahme des Wärmekraftwerks Wuhlehirsk zu schaffen. "Es mangelt den feindlichen Einheiten an Munition, Nahrung und Wasser", fügte der Generalstab hinzu, nannte aber keine Details.
Bereits am Dienstag meldete Kiew russische Geländegewinne in der Region. "Der Feind hat im Raum Pokrowske einen Sturm durchgeführt, dabei teilweise Erfolg gehabt und setzt sich am Südrand der Ortschaft fest", teilten die Militärs mit. Die Siedlung Pokrowske liegt zehn Kilometer östlich von Bachmut. Die 70.000 Einwohner-Stadt dient der ukrainischen Armee auch als improvisierte Kommandozentrale. Von Bachmut führen Straßen zu allen Abschnitten der Front.
Seit dem Fall der Zwillingsstädte Sjewjerodonezk und Lyssytschansk in der Region Luhansk gilt die Linie Siwersk - Soledar - Bachmut als nächste Verteidigungslinie der Ukraine vor dem Ballungsraum um die Großstädte Slowjansk und Kramatorsk, den Kiew zur Festung ausgebaut hat.
Der österreichische Militärexperte und Oberst Markus Reisner hält sowohl einen russischen Frontalangriff, als auch eine Umfassung der Linien von Norden her aus dem Bereich Isjum für möglich. Berichten zufolge ziehen Moskaus Militärplaner dort bereits Kräfte zusammen. Ein russisch russisches Umgehungsmanöver in die Tiefe würde die russischen Einheiten wegen der offenen Flanken allerdings auch verwundbar machen, erklärte Reisner vor zwei Wochen in einem Youtube-Video des österreichischen Bundesheeres.
Quelle: ntv.de, jpe/rts/dpa