Politik

Kiew unter Beschuss Ukraine meldet über 100 Angriffe zum Jahreswechsel

Beschädigtes Hotel in der ukrainischen Hauptstadt Kiew -

Beschädigtes Hotel in der ukrainischen Hauptstadt Kiew -

(Foto: IMAGO/Kyodo News)

Auch in der Neujahrsnacht setzt Russland seine Angriffe auf die Ukraine unerbittlich fort. Nicht nur in Kiew herrscht stundenlang Luftalarm. Fast im ganzen Land dürfen die Menschen zum Jahreswechsel ihre Wohnungen nicht verlassen.

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben an Silvester russische Vorstöße in der Nähe von neun Ortschaften abgewehrt. Das meldet der Generalstab laut der staatlichen ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform in einem morgendlichen Update. In den vergangenen 24 Stunden habe Russland zudem 31 Raketenangriffe, zwölf Luftschläge und mehr als 70 Angriffe mit Mehrfachraketenwerfern durchgeführt.

Die zivile Infrastruktur der Regionen Tschernihiw, Sumy, Kiew, Chmelnyzkyj, Donezk, Saporischschja, Mykolajiw und Cherson sei beschossen worden. Angaben über Opfer in der Zivilbevölkerung würden derzeit überprüft. Die Militärverwaltung von Kiew berichtete laut dem "Kyiv Independent" gegen 4.30 Uhr am Neujahrsmorgen, die Luftabwehr habe 32 Ziele abgeschossen. Nach vier Stunden und 15 Minuten sowie mehreren Explosionen war der Luftalarm in der ukrainischen Hauptstadt beendet, wie der ukrainische Journalist Denis Trubetskoy, der unter anderem für ntv.de aus Kiew berichtet, bei Twitter schrieb.

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Kurz vor dem Jahreswechsel hatte die Ukraine den Einflug von Kamikaze-Drohnen aus Russland gemeldet. In den Städten Odessa und Mykolajiw im Süden sowie Dnipro im Zentrum des Landes herrschte laut der Nachrichtenagentur UNIAN Luftalarm. Der Militärverwalter von Mykolajiw, Vitali Kim, berichtete von zwei Formationen von Drohnen, die in seinem Gebiet gesichtet worden seien. Die Luftabwehr habe das Feuer auf die Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion eröffnet. Nach Angaben der Flugabwehr in Kiew griff Russland die Ukraine in der Nacht insgesamt mit 45 Drohnen an - alle seien abgeschossen worden. "Es ist nicht gelungen, den Ukrainern das Fest zu verderben", hieß es in einer Mitteilung am Morgen.

Trotz des Feiertags wurde die in Kiew und den meisten Gebieten ab 23 Uhr Ortszeit geltende Sperrstunde nicht aufgehoben. In westlicheren Gebieten wie Lwiw, Tscherniwzi, Winnyzja, Chmelnyzkyj und Riwne galt die Ausgangssperre ab Mitternacht. Lediglich in der westlichsten Region Transkarpatien, die an Rumänien, Ungarn, die Slowakei und Polen grenzt, gab es keine Ausgangssperre. Generell galt landesweit ein Verbot für Feuerwerkskörper.

Quelle: ntv.de, chl/dpa

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