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Angriff auf Krim-Hafen Ukraine zerstört nach eigenen Angaben russisches Kriegsschiff

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Die ukrainische Armee greift immer wieder militärische Ziele auf der besetzten Krim an. Im April 2022 versenkt sie das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, die "Moskawa", und demütigt damit Moskau. Jetzt soll der ukrainischen Luftwaffe ein weiterer großer Schlag gelungen sein.

Die ukrainischen Luftstreitkräfte haben nach eigenen Angaben ein Kriegsschiff der russischen Schwarzmeerflotte auf der von Moskau annektierten Krim zerstört. Das große Landungsschiff "Nowotscherkassk" sei mit Marschflugkörpern im Hafen der Stadt Feodossija auf der Schwarzmeer-Halbinsel getroffen worden, teilte der Kommandeur der ukrainischen Luftstreitkräfte, Mykola Oleschtschuk, mit.

Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte den Angriff, sprach aber nur von Schäden an dem Schiff. Außerdem habe die russische Flugabwehr zwei Kampfjets der ukrainischen Luftwaffe abgeschossen bei der Attacke. Ein Mensch sei bei dem "feindlichen Angriff" getötet worden, teilte der von Moskau eingesetzte Krim-Statthalter Sergej Aksjonow mit. Es gebe auch zwei Verletzte.

Aksjonow bestätigte in seinem Kanal im Nachrichtendienst Telegram auch eine Explosion und ein Feuer in der Region Feodossija. Sechs Gebäude wurden demnach durch die Wucht des Detonationswelle beschädigt. Das Gebiet sei abgeriegelt worden, Bewohner einiger Häuser müssten woanders untergebracht werden, sagte Aksjonow. Er forderte die Menschen auf, Ruhe zu bewahren.

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu habe auch umgehend Präsident Wladimir Putin über den Schlag gegen das Schiff und die Schäden an der "Nowotscherkassk" informiert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Zum Ausmaß der Schäden gab es keine Informationen. Die zwei abgeschossenen Kampfflugzeuge vom Typ Suchoi Su-24 hätten zu den taktischen Fliegerstaffeln der ukrainischen Luftstreitkräfte gehört und Lenkraketen abgefeuert, teilte das Ministerium in Moskau mit.

Bilder zeigen massive Explosionen

Der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, dementierte bei Radio Swoboda den Abschuss ukrainischer Flugzeuge. In sozialen Netzwerken waren Fotos und Videos einer großen Explosion zu sehen. Die Echtheit der Aufnahmen konnte zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Nach offiziell unbestätigten Berichten soll die "Nowotscherkassk" mit Kampfdrohnen und weiterer Munition beladen gewesen sein. Bilder, die mehrere russische Nachrichtenagenturen auf Telegram veröffentlichten, zeigten starke Explosionen und Brände über einem Hafengebiet.

Der Chef der ukrainischen Präsidialverwaltung, Andrij Jermak, sagte in Kiew, dass es künftig keine russische Schwarzmeerflotte auf der Krim mehr geben werde. Die Ukraine hat immer wieder russische Kriegsschiffe bei Angriffen schwer getroffen. Ukrainischen Angaben zufolge sind seit Kriegsbeginn 10 russische Schiffe versenkt und 16 beschädigt worden. Besonders große Beachtung fand die Versenkung der "Moskwa", des Flaggschiffs der Schwarzmeerflotte im vergangenen Jahr.

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Die von Russland 2014 unter Bruch des Völkerrechts einverleibte Krim ist häufig Ziel ukrainischer Angriffe. Die Halbinsel dient als wichtiger Punkt in Russlands Krieg gegen die Ukraine - von dort aus werden Moskaus Truppen im Süden des angegriffenen Landes mit Nachschub versorgt. Aus dem Schwarzen Meer greift Russland von Kriegsschiffen aus die Ukraine mit Drohnen und Raketen an. Die Führung in Kiew hat mehrfach angekündigt, die Krim von der russischen Besatzung zu befreien.

Unterdessen griff das russische Militär mehrere Regionen der Ukraine in der Nacht zum Dienstag mit sogenannten Kamikaze-Drohnen an. Ukrainische Medien berichteten von zahlreichen Explosionen, die auf den Einsatz der Flugabwehr zurückzuführen waren. Neben Mykolajiw und Kriwyj Rih im Süden des Landes berichteten auch andere Regionen in der Zentralukraine von Drohneneinflügen.

Quelle: ntv.de, hny/tsi/dpa/rts

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