Politik

Invasion geplant? Venezuela meldet angeblichen Söldnerangriff

Sicherheitskräfte überprüfen einen Küstenabschnitt, an dem die angebliche Invasion stattgefunden haben soll.

Sicherheitskräfte überprüfen einen Küstenabschnitt, an dem die angebliche Invasion stattgefunden haben soll.

(Foto: AP)

Die venezolanische Regierung spricht von einer versuchten Invasion, Kritiker sind skeptisch: An der Küste des Landes sterben nach offizieller Darstellung acht Menschen. Ob sie wirklich das Land eingreifen wollten? Ein ehemaliger Minister zieht das in Zweifel und vermutet einen anderen Hintergrund.

Bei einem angeblichen Invasionsversuch "terroristischer Söldner" an der Küste von Venezuela sollen nach Angaben der venezolanischen Regierung acht Menschen getötet und zwei festgenommen worden sein. Auch ein großes Arsenal an Waffen sei sichergestellt worden, sagte der Vorsitzende der Verfassungsgebenden Versammlung, Diosdado Cabello, im venezolanischen Fernsehen: "Sie waren bereit, Aktionen gegen Institutionen und Personen auszuführen."

Dahinter steckten nach seinen Worten Kolumbien, von wo aus die Schnellboote gestartet seien, und die Vereinigten Staaten. Einer der Festgenommenen habe für die US-Antidrogenbehörde DEA gearbeitet, sagte Cabello.

Kritiker werfen der sozialistischen Regierung des Landes allerdings vor, schon des Öfteren solche Invasionsversuche inszeniert zu haben. "Sie kommen aus Kolumbien und wollen über den Norden Venezuelas, genau durch Macuto, in das Land?", schrieb der General und ehemalige Minister Hebert García auf Twitter.

"Irgendetwas passt nicht"

La Guira, 30 Kilometer von der Hauptstadt Caracas entfernt, wo die Gruppe gelandet sein soll, ist einer der am besten gesicherten Häfen Venezuelas. Die Landgrenze mit dem Nachbarn Kolumbien ist dagegen schwer zu kontrollieren. "Irgendetwas passt nicht. Vielleicht war es ein Krieg zwischen Drogenkartellen, aber eine Terroristen-Invasion scheint es nicht zu sein", schrieb García weiter.

Das einst reiche Venezuela steckt in einer tiefen wirtschaftlichen Krise. Das südamerikanische Land mit den größten bekannten Erdölreserven der Welt gilt zugleich als einer der korruptesten Staaten weltweit. Viele Militärs und Politiker sollen in kriminelle Geschäfte wie illegalen Bergbau und Drogenhandel verwickelt sein.

Zudem tobt seit mehr als einem Jahr ein Machtkampf zwischen dem selbst ernannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó, der von den USA unterstützt wird, und dem autoritär regierenden sozialistischen Präsidenten Nicolás Maduro. Letzterer sitzt jedoch fest im Sattel, auch weil er das Militär auf seiner Seite und die Polizei im Griff hat.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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