Auch Ex-Leibwächter wird Berater Vertrauter Patruschew bleibt an Putins Seite
14.05.2024, 12:59 Uhr Artikel anhören
Nikolai Patruschew (im Hintergrund) berät Putin weiterhin.
(Foto: dpa)
Mit der Wiederwahl zum Präsidenten stellt Putin sein Kabinett um. Altgediente müssen ihre Posten räumen, einige dürfen bleiben. Mit Patruschew bekommt einer seiner Vertrauten eine neue Aufgabe. Seine Funktion wirkt allerdings wie eine Degradierung.
Der russische Präsident Wladimir Putin behält seinen Vertrauten Nikolai Patruschew in seiner Nähe. Mit einem Erlass ernannte der Kremlchef Patruschew zu seinem Berater, nachdem er ihn zwei Tage zuvor als Sekretär des russischen Sicherheitsrates entlassen hatte. In Putins Umfeld gilt Patruschew als Vordenker des russischen Großmachtstrebens und als einer der Ideologen des Angriffskrieges gegen die Ukraine. Der 72-Jährige solle für Schiffbau zuständig sein, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Das ist zwar für Russland militärisch wie zivil eine wichtige Branche. Das Aufgabengebiet klingt aber so, als wäre Patruschew nicht mehr an strategischen Entscheidungen beteiligt.
Zugleich beließ Putin den Chef seiner Präsidialadministration, Anton Wajno, im Amt, ebenso als erste Stellvertreter Alexej Gromow und Sergej Kirijenko. Kremlsprecher Peskow soll weitermachen, wie die staatliche Nachrichtenagentur TASS meldete. Der frühere Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Maxim Oreschkin, wurde zu einem der Stellvertreter im Präsidialamt ernannt.
Putin holte auch seinen ehemaligen Leibwächter Alexej Djumin, zuletzt Gouverneur des Gebietes Tula, als Berater zurück in den Kreml. Beobachter zählen Djumin zur Führungsreserve für künftige ranghohe Ämter in Russland.
Mit der Wiederwahl zum Präsidenten und nun erfolgten Amtseinführung stellte Putin sein Kabinett um. Den langjährigen Verteidigungsminister Sergej Schoigu ersetzte er durch den Wirtschaftsexperten Andrej Beloussow. Seinen Platz in der Regierung behalten darf unterdessen Außenminister Sergej Lawrow - und das, obwohl er bereits seit 20 Jahren im Amt ist und einige mit seinem Abgang mehr gerechnet hätten als mit dem Schoigus. Auch Lawrow, der einer der dienstältesten Außenminister weltweit ist, ist ein enger Vertrauter Putins und durch seine Loyalität für den Kremlchef von großer Bedeutung.
Quelle: ntv.de, mba/dpa