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HessenFDP will verkaufsoffenen Adventssonntag in Hessen erlauben

28.11.2025, 13:09 Uhr
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Mehr Zeit zum weihnachtlichen Bummeln und Shoppen? Die FDP-Fraktion will das Ladenöffnungsgesetz lockern. Ihr Argument: Der Onlinehandel hat sonntags auch geöffnet.

Wiesbaden (dpa/lhe) - Zur Unterstützung des lokalen Einzelhandels will die hessische FDP-Landtagsfraktion per Gesetz einen verkaufsoffenen Sonntag im Advent ermöglichen. Der Einzelhandel mache die Innenstädte attraktiv, allerdings sei die wirtschaftliche Lage vor allem von inhabergeführten Geschäften oft schwierig, erklärte der Fraktionsvorsitzende Stefan Naas in Wiesbaden. "Wir wollen sie im Wettbewerb mit dem Onlinehandel stärken – Amazon und Co. machen schließlich sonntags auch keine Pause."

Das hessische Ladenöffnungsgesetz sieht jährlich bis zu vier verkaufsoffene Sonn- oder Feiertage vor, die mit besonderen örtlichen Veranstaltungen wie etwa Märkten verbunden sein müssen. Adventssonntage sind bisher von dieser Möglichkeit ausgenommen.

Weihnachtsmarkt und Sonntagsöffnung soll Kunden anlocken

Laut FDP-Vorschlag soll die Ladenöffnung am ersten, zweiten oder dritten Adventssonntag möglich sein. "Aufgrund der strengen Vorgaben der Verfassung ist es für die Öffnung erforderlich, dass es an jenem Sonntag einen örtlichen Anlass gibt", erläuterte Naas. "Ein solcher Anlass kann zum Beispiel der lokale Weihnachtsmarkt sein." Der Gesetzentwurf soll in der Plenarwoche im Dezember in den Landtag eingebracht werden.

Der Präsident des Handelsverbands Hessen, Jochen Ruths, begrüßte den Vorstoß. Für den Handel hätten verkaufsoffene Sonntage einen hohen Stellenwert. "Insbesondere in der Weihnachtszeit wünschen sich die Verbraucherinnen und Verbraucher stimmungsvolle Momente und Erlebnisse", erklärte er. "Die Adventssonntage bieten dabei einen geeigneten Anlass, um Menschen in die Ortskerne zu locken."

Junge Liberale fordern Beschränkung auf wenige weltliche Feiertage

Die Jungen Liberalen Hessen forderten eine umfassende Modernisierung des Feiertags- und Ladenöffnungsrechts. Es sei an der Zeit, religiös begründete Beschränkungen vollständig zu überwinden und den Menschen echte Wahlfreiheit über ihre Freizeit zu geben, teilte der Landesvorsitzende Ajeet Ahmad mit. "Der Staat muss aufhören, Bürgerinnen und Bürgern vorzuschreiben, wann sie ruhen, feiern oder einkaufen dürfen."

Die Jungen Liberalen schlagen laut Mitteilung vor, sämtliche kirchlichen Feiertage als staatliche Ruhetage abzuschaffen. An ihre Stelle sollten ausschließlich wenige weltliche Feiertage treten. An allen übrigen Tagen ohne staatlichen Feiertagsstatus – einschließlich der Sonntage – sollten Geschäfte rund um die Uhr öffnen dürfen.

Quelle: dpa

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