SachsenGrüne sagen der Schilf-Glasflügelzikade den Kampf an

Sie ist winzig klein und kann große Schäden verursachen. Die Schilf-Glasflügelzikade breitet sich in Deutschland aus und wird zu einem Problem für die Landwirtschaft.
Dresden (dpa/sn) - Die Grünen im Sächsischen Landtag sagen dem Pflanzenschädling Schilf-Glasflügelzikade den Kampf an. Wer jetzt noch glaube, diese Zikade sei ein Randthema für Fachleute, unterschätze die Dimension dieser Gefahr, erklärte der Abgeordnete Wolfram Günther, vormals sächsischer Agrarminister.
Ausbreitung der Zikade ist mit dem Klimawandel verknüpft
"Die rasante Ausbreitung der Zikade ist eng mit dem Klimawandel verknüpft, weil warme Sommer und milde Winter die Vermehrung des Tiers fördern. Das kleine Insekt schädigt Zuckerrüben, Kartoffeln, Gemüse und viele weitere Pflanzen durch Krankheiten, die es überträgt", erläuterte Günther das Problem.
Grüne verlangen langfristige Finanzierung für Monitoring
Auch in Sachsen wurde das Insekt schon mehrfach nachgewiesen, wie eine Kleine Anfrage Günthers im Parlament ergab. Günther zufolge fehlt es bisher aber an einer langfristigen Finanzierung, um Monitoring und Forschung zum Umgang mit der Zikade auszubauen. Man brauche eine dauerhafte Finanzierung und ausreichend Personal, damit Sachsen die Entwicklung frühzeitig erkenne und reagieren könne.
Grüne befürchten Angriff der Zikaden auf die Ernte
"Wenn sich die Zikade ausbreitet und unsere Ernten angreift, hat das massive Folgen für landwirtschaftliche Betriebe, für unsere regionalen Verarbeiter und letztendlich auch für die Verbraucherinnen und Verbraucher, wenn bei Ernteschäden die Preise steigen", so Günther. In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sehe man heute schon, dass hohe wirtschaftliche Einbußen drohten, wenn nicht frühzeitig vorgesorgt werde.
Zikade nahezu überall in Sachsen verbreitet
Das Agrarministerium hatte in seiner Antwort auf die Anfrage darauf verwiesen, dass die Schilf-Glasflügelzikade in unterschiedlichen Populationsdichten nahezu überall in Sachsen vorkommt. Im Freistaat sei es aber bisher noch nicht zu messbaren Ertragsausfällen wie in südwestdeutschen Anbaugebieten gekommen.