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Vor neun Jahren verurteilt Australien verweigert Sexualstraftäter Einreise zur Beachvolleyball-WM

Oranje muss in Australien ohne Steven van de Velde auskommen.

Oranje muss in Australien ohne Steven van de Velde auskommen.

(Foto: IMAGO/ANP)

Bei den Olympischen Sommerspielen in Paris im vergangenen Jahr sorgt die Teilnahme von Steven van de Velde für mächtig Ärger. Der Niederländer nimmt an den Beachvolleyball-Wettbewerben teil und wird ausgebuht. Dazu kommt es bei der WM in Australien nun nicht. Der Straftäter darf nicht einreisen.

Australien hat dem niederländischen Beachvolleyballer Steven van de Velde die Einreise verweigert. Der verurteilte Sexualstraftäter wird nicht an den am 14. November 2025 in Adelaide startenden Weltmeisterschaften teilnehmen können.

Die australische Regierung werde "weiterhin alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen", um die Sicherheit aller Australier zu gewährleisten, zitierte der "Guardian" den Innenminister des Landes, Tony Burke. Die Regierung hatte zuvor den Visumsantrag des 31-Jährigen abgelehnt.

Der niederländische Volleyball-Verband bedauerte die Entscheidung der australischen Behörden. "Wir waren uns bewusst, dass dies passieren könnte", sagte die technische Direktorin Heleen Crielaard in einer von niederländischen Medien zitierten Erklärung. "Wir haben alle geforderten Unterlagen für diesen Antrag beigefügt und begründet, warum er unserer Meinung nach bei der Weltmeisterschaft in Australien spielen könnte. Leider hat man uns jetzt mitgeteilt, dass das Visum nicht erteilt wird. Wir bedauern das, aber wir haben keine andere Wahl, als die Entscheidung zu akzeptieren"

Auch van de Velde selbst hat sich mit dieser Tatsache abgefunden. "Diese Entscheidung akzeptiere nicht nur ich, sondern auch der Rest des Teams, mit dem wir das ganze Jahr über eng zusammengearbeitet haben", wird er in der Presseerklärung zitiert.

Kontroverse Teilnahmen an Olympischen Spielen

Van de Velde war vor neun Jahren in England wegen sexuellen Missbrauchs eines Mädchens zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt worden, 13 Monate davon saß er im Gefängnis. Der Niederländer war 19 Jahre alt, als er 2014 mit der damals Zwölfjährigen Sex hatte. Bei den Olympischen Sommerspielen in Paris im vergangenen Jahr war er lautstark ausgebuht worden. Gemeinsam mit seinem Partner Matthew Immers war er im Viertelfinale ausgeschieden.

"Ich weiß, dass dies den Rest meines Lebens eine Rolle spielen wird. Das muss ich akzeptieren, denn ich habe einen Fehler gemacht", hatte er nach den Olympischen Spielen gesagt. Aber heute sei er nicht mehr derselbe Teenager von damals. Van de Velde ist mit einer deutschen Volleyballspielerin verheiratet und hat einen Sohn. Seine Frau, Kim, ist die Schwester des ehemaligen DFB-Spielers Kevin Behrens.

Australien mit strengen Einreiseregeln

Der veranstaltende Verband der Weltmeisterschaften, der australische Volleyballverband, wurde am frühen Dienstag (Ortszeit) über die Entscheidung informiert und hielt sich in einem offiziellen Statement zurück. Die WM werde das größte Event des Beachvolleyballjahrs sein, darauf liege nun der Fokus. Das Organisationskomitee erwarte nun vom Weltverband FIVB Informationen über das nachrückende Team.

Bei den Australian Open 2022 hatte ein anders gelagerter Fall weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Weil Australien inmitten der Corona-Pandemie eine Impfung gegen das Virus zur Bedingung für eine Einreise machte, wurde das Visum für Superstar Novak Djokovic kurzfristig annulliert.

Der war allerdings bereits nach Australien eingereist, war tagelang in einem Quarantänehotel untergebracht und wurde nach mehreren Gerichtsterminen aus dem Land abgeschoben, noch bevor die Australian Open begannen. Zudem war gegen den Serben eine Einreisesperre von drei Jahren verhängt worden. Diese wurde von den australischen Behörden bald aber wieder aufgehoben.

Quelle: ntv.de, sue

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