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Medaille als Ziel bei Heim-EM DBB-Team überrollt überraschend Europameister

Franz Wagner im Duell mit NBA-Superstar Luka Doncic.

Franz Wagner im Duell mit NBA-Superstar Luka Doncic.

(Foto: dpa)

Der letzte Test vor der Heim-Europameisterschaft in Köln und Berlin ist für die deutschen Basketballer ein WM-Qualifikationsspiel - gegen den amtierenden EM-Champion. Dessen Superstar Luka Doncic zeigt zwar seine Qualität, das DBB-Team aber drückt Slowenien sein Spiel auf. Jetzt heißt das Ziel: Medaille.

Mit einem brillanten Überraschungssieg gegen NBA-Superstar Luka Doncic haben die deutschen Basketballer das so ersehnte Ausrufezeichen vor der Heim-Europameisterschaft gesetzt. Bei der stimmungsvollen EM-Generalprobe in München brannten Kapitän Dennis Schröder und Co. gegen Titelverteidiger Slowenien ein Feuerwerk ab und siegten in höchst beeindruckender Manier mit 90:71 (33:31).

"Heute war es ein Kraftakt, wir haben nicht super geworfen, aber solche Siege fühlen sich noch besser an", sagte Franz Wagner bei MagentaSport und zeigte sich voller Vorfreud auf die EM: "Das wird richtig geil." Andreas Obst fügte an: "Wir wollen so weit kommen wie möglich."

Auf ihrer selbst ausgerufenen Medaillen-Mission nahmen die verletzungsgeplagten Deutschen durch den für die Atmosphäre vor dem Turnier so wichtigen Sieg in der WM-Qualifikation richtig Schwung für den EM-Auftakt am Donnerstag (20.30 Uhr/MagentaSport) in Köln gegen Frankreich auf. Schröder war mit 17 Punkten und 10 Assists bester deutscher Scorer, Doncic (Dallas Mavericks) kam auf 23 Zähler.

Der Sieg über die Slowenen ist jedoch nicht für die Stimmung wichtig. In der Qualifikationsgruppe J für die Weltmeisterschaft 2023 in Japan, Indonesien und den Philippinen liegt Deutschland mit sieben Siegen und einer Niederlage weiter hervorragend im Rennen. Die ersten drei der sechs Teams fahren letztlich zur WM.

Doncic dreht früh auf, dann kontert das deutsche Team

Während Schröder gegen Slowenien trotz seines lädierten Knöchels von Beginn an spielte, fehlte der am Knie verletzte NBA-Star Daniel Theis weiterhin - nahm jedoch vor dem Spiel im Audi Dome einige Würfe. Er fühle sich "ziemlich gut", sagte Theis bei MagentaSport und sei "sehr zuversichtlich" bezüglich einer EM-Teilnahme. Spätestens am Dienstag soll eine Entscheidung fallen.

Um Doncic zu stoppen, bot Trainer Gordon Herbert neben Schröder den eingebürgerten Nick Weiler-Babb in der Starting Five auf. "Wir wollen sehen, wo wir jetzt gerade stehen", hatte Schröder im Vorfeld gesagt - dafür sei Doncics Team der ideale Gegner. Nicht nur, weil die Slowenen auch in der EM-Gruppe am 6. September warten. Die Partie sei ohnehin, so Guard Maodo Lo, "wichtig, um sich an das Niveau der Europameisterschaft heranzutasten".

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Doch zunächst drehte Doncic auf und meldete sich gleich einmal mit zwei verwandelten Dreiern zum Dienst - nach nur zehn Minuten hatte der 23-Jährige elf Punkte auf dem Konto. Die Deutschen trafen zu Beginn zu schwach aus dem Feld, spielten mit der Zeit aber ihre Dreierschützen frei - vor allem Obst. Da sich das Herbert-Team, gerade am offensiven Brett, die Rebounds griff und Doncic im zweiten Viertel keinen einzigen Punkt erlaubte, führte Deutschland nach einem 7:0-Lauf plötzlich 33:24.

Auch nach der Pause, in welche die Deutschen mit einer knappen Zwei-Punkte-Führung gegangen waren, stand die Defensive wie eine Wand. So felsenfest, nach drei Vierteln hatten die Gastgeber 49 Rebounds geholt, dass auch Doncic lange bei 13 Punkten gehalten wurde. Derweil trafen die Deutschen weiterhin routiniert. Die eindrucksvolle 61:48-Führung nach Viertel Nummer drei baute ein wie entfesselt aufspielendes DBB-Team auch im finalen Durchgang aus. Schröder versenkte gleich zwei Dreier - und ließ den Audi Dome erbeben.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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