Sport

Haftentlassung vor Weihnachten Boxer Sturm darf das Gefängnis verlassen

Anfang April war Sturm auf einer Fitness-Messe festgenommen worden.

Anfang April war Sturm auf einer Fitness-Messe festgenommen worden.

(Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)

Mehr als acht Monate sitzt der ehemalige Box-Weltmeister Felix Sturm in Untersuchungshaft. Der Vorwurf: Steuerhinterziehung und Körperverletzung. Kurz vor Weihnachten darf der 40-Jährige die Justizvollzugsanstalt verlassen. Allerdings ohne seine Reisepässe.

Der frühere Box-Weltmeister Felix Sturm muss das Weihnachtsfest nicht im Gefängnis verbringen. Der 40-Jährige, der wegen Steuerhinterziehung, Körperverletzung und Verstoß gegen das Anti-Doping-Gesetz angeklagt ist, wurde am Mittag nach achteinhalb Monaten Untersuchungshaft gegen Kaution vorläufig auf freien Fuß gesetzt. Das bestätigte die Justizvollzugsanstalt Köln. Weil vor dem Gefängnis in Köln-Ossendorf bereits Fotografen und Reporter lauerten, wurde Sturm auf eigenen Wunsch mit einem Auto der Justizvollzugsanstalt ein paar Kilometer vorgefahren. Später nahm ihn seine Frau in Empfang.

Voraussetzung für die Haftverschonung war, dass Sturm eine Kaution in Höhe von 300.000 Euro sowie seine Reisepässe hinterlegt. Sturm war Anfang April auf einer Fitness-Messe festgenommen worden. Der frühere Weltmeister im Supermittelgewicht soll zwischen 2009 und 2017 5,8 Millionen Euro an Steuern hinterzogen haben. Dafür drohen ihm bis zu zehn Jahre Haft. Sein Strafprozess vor dem Kölner Landgericht begann im November, ein Urteil soll spätestens am 27. Februar 2020 gefällt werden.

Neben der Steuersache liegt gegen Sturm auch eine Anklage wegen Dopings und Körperverletzung vor. Sturm war nach dem Sieg im WM-Kampf gegen den Russen Fedor Schudinow in Oberhausen im Februar 2016 positiv auf die anabole Substanz Hydroxy-Stanozolol getestet worden. Weil der Kampf somit regelwidrig geführt worden wäre, ist der Boxer auch wegen Körperverletzung zum Nachteil des Russen angeklagt.

Bereits am vergangenen Mittwoch hatten die beiden Sturm-Verteidiger die Entlassung aus der U-Haft durchgesetzt. Das Gericht hatte vor dem Hintergrund einer verringerten Steuerschuld zwischen 800.000 und 2,2 Millionen Euro der Verschonung unter Auflagen zugestimmt. Der Deutsch-Bosnier hatte während des Prozesses mehrfach betont, dass er boxen wolle, um Geld zu verdienen, damit er seine Steuerschuld begleichen könne. Sein Wunschkontrahent sei der frühere Mittelgewichtsweltmeister Arthur Abraham. Der Strafprozess wird im kommenden Jahr fortgesetzt.

Sturm hatte seinen WBA-Titel im Supermittelgewicht im Oktober 2016 niedergelegt und seitdem nicht mehr im Ring gestanden. Sein Kampfrekord steht bei 40 Siegen, fünf Niederlagen und drei Unentschieden.

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

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