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Flow und Partylust bei Heim-WM Bundestrainer verbietet fast perfektem DHB-Team die Spinnerei

05.12.2025, 08:59 Uhr
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Der Lauf ins Glück soll für das DHB-Team noch lange anhalten. (Foto: IMAGO/Nordphoto)

"Wenn nicht jetzt, wann dann?" - der Gassenhauer der Handball-WM 2007 ist wieder aktuell. Denn die deutschen Handballerinnen spielen sich bei der Heim-Weltmeisterschaft in einen Rausch. Medaillenträume sind plötzlich nicht mehr zu gewagt, aber Bundestrainer Gaugisch mahnt zur Ruhe.

Mit Spielwitz, Dominanz und ganz viel guter Laune: Den Einzug in die K.-o.-Runde haben Deutschlands Handballerinnen bereits sicher. Das 36:18 gegen Montenegro wird zur eindrucksvollen WM-Gala. Eine, nach der Bundestrainer Markus Gaugisch sein Team mahnt. Ein Platz unter den besten Acht reicht der DHB-Auswahl nicht mehr. Der Traum von der ersten Medaille seit 2007 soll endlich Wirklichkeit werden.

Und so gibt es ein Partyverbot. "Viertelfinale erreicht, aber mehr auch nicht. Bisher haben wir nichts. Party müssen wir nicht machen. Wir können zufrieden sein und morgen wieder arbeiten", stellte Bundestrainer Markus Gaugisch nach dem nahezu perfekten Spiel klar und appellierte an seine Schützlinge, "nicht zu spinnen".

Die Chance auf eine Medaille war lange nicht mehr so groß. Heimvorteil, eine vergleichsweise einfache Auslosung und die DHB-Frauen im WM-Flow - vieles spricht für ein neues Wintermärchen. "So langsam wird es ernst. Unsere Auftritte zeigen, was dieses Jahr möglich ist - egal wer da kommt", sagte eine erneut herausragende Torhüterin Katharina Filter.

"Niemand ist am Anschlag"

Genau wie ihre Teamkolleginnen blickt die 26-Jährige schon auf das Viertelfinale am Dienstag (17.15 Uhr/ZDF und alle im Stream bei Sporteurope.tv) in Dortmund. Durch den Gruppensieg geht man Olympiasieger und Topfavorit Norwegen wahrscheinlich aus dem Weg. Stattdessen könnte es gegen den vergleichsweise einfacheren Gegner aus Brasilien gehen. "Dieses Viertelfinale in der Dortmunder Westfalenhalle wird das größte Heimspiel für den deutschen Frauenhandball seit der Heim-WM 1997 sein", sagte DHB-Vorstandsboss Mark Schober.

Abgeschenkt wird das letzte Hauptrundenspiel am Samstag (18 Uhr) gegen Spanien aber trotzdem nicht. "Niemand ist am Anschlag, wir können weiter im Rhythmus bleiben. Wir werden es nicht herschenken, weil Siege sind am besten für den Aufbau von Routinen", stellte Gaugisch klar. Die Deckung steht so gut wie seit Jahren nicht. Das Training an den Tempogegenstößen zahlt sich ebenfalls aus.

Und im Tor steht die überragende Filter, die nicht nur mit elf Paraden überzeugte, sondern mit drei erzielten Treffern gegen Montenegro aus der eigenen Hälfte ins leere Tor zur Spielerin des Spiels wurde. "Normalerweise habe ich nicht so eine gute Quote", wunderte sich die Keeperin selbst. Klar ist: Im Viertelfinale braucht die deutsche Riege ihre Torfrau in Bestform. In einem möglichen Halbfinale und Finale in Rotterdam sowieso. "Sie bringt sich ein. Sie sagt, was sie will. Sie steuert die Deckung. Sie hat einen ganz, ganz großen Schritt gemacht", lobte Gaugisch Filters Entwicklung.

Letzte Medaille von 2007

Der Druck wird größer, die Erwartungshaltung wächst. Und im Viertelfinale am Dienstag feiern die DHB-Frauen dann auch ihren ersten Auftritt im Free-TV. Bislang waren die Spiele nur beim kostenpflichtigen Streaming-Dienst Sporteurope.TV zu sehen. "Alle sagen, jetzt wäre es möglich. Jetzt wäre es an der Zeit. Wir werden stärker. Wir kommen immer näher ran. Einfach genauso weitermachen", forderte Filter. Die 26-Jährige war gerade in der Grundschule, als die DHB-Frauen 2007 zum bislang letzten Mal eine WM-Medaille holten. Der Party-Hit der Kölner Band Höhner wurde damals - auch aufgrund des WM-Titels der Männer - zur Handball-Hymne.

18 Jahre später greift der Hallen-DJ zwar lieber zu Klassikern wie "Take Me Home, Country Roads" oder "Sweet Caroline". Doch die Botschaft der Höhner ist bei der laufenden Heim-WM aktueller denn je: "Wenn nicht jetzt, wann dann. Wir drücken euch ganz fest die Daumen und sind ganz sicher, dass ihr aufs Treppchen steigen werdet", schickte Frontmann Patrick Lück als Großbotschaft an den DHB.

Quelle: ntv.de, Jordan Raza und Frank Kastner, dpa

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