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Schweden-Schock verarbeitet DHB-Frauen spazieren zu bestem WM-Platz seit 16 Jahren

Die Schwedinnen blieben chancenlos.

Die Schwedinnen blieben chancenlos.

(Foto: picture alliance/dpa/Ritzau Scanpix Foto/AP)

Die WM-Medaillen haben sie verpasst, das Turnier ist aber dennoch nicht vorbei: Deutschlands Handballerinnen haben den Rückschlag gegen Schweden gut verkraftet. Dank einer überzeugenden Leistung gegen Tschechien ist immerhin der Trostpreis noch drin.

Charaktertest bestanden, der Trostpreis winkt: Deutschlands Handballerinnen haben bei der WM den fünften Platz fest im Blick. Zwei Tage nach dem Viertelfinal-K.-o. besiegte das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch Tschechien mühelos 32:26 (14:12) und hat schon vor dem abschließenden Duell mit Montenegro oder der Niederlande die beste WM-Platzierung seit 16 Jahren sicher. "Der erste Schritt ist gemacht. Es war nicht so einfach nach dem Negativerlebnis gegen Schweden da rauszukommen. Deshalb war der Sieg heute wichtig - egal, wie er zustande gekommen ist", sagte Gaugisch.

Shootingstar Viola Leuchter avancierte in der Jyske Bank Boxen mit sechs Toren zur besten Werferin für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB), deren Medaillentraum am Mittwoch gegen die Schwedinnen (20:27) geplatzt war. Gegen Tschechien zeigte das DHB-Team insbesondere nach der Pause eine reife Leistung. "Ich bin froh, dass wir das Spiel so gewonnen haben. Es war extrem wichtig, dass wir nach dem Schweden-Spiel wieder in ein gewisses Hoch kommen", sagte Leuchter: "Man hat uns im ersten Abschnitt noch etwas angemerkt, dass emotional etwas fehlt. Ich bin mega froh, dass wir das im zweiten Abschnitt besser gemacht haben."

Einen Platz unter den Top sechs einer WM hatte Deutschland zuletzt beim Gewinn der Bronzemedaille 2007 erreicht. Das endgültige Abschneiden bei der Weltmeisterschaft in Skandinavien entscheidet darüber, ob die DHB-Frauen im kommenden April in einem vermeintlich einfacheren Qualifikations-Turnier um das Ticket für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris kämpfen.

Von Start an Vollgas

Deutschland benötigte zur ungewohnten Anwurfzeit um 11.30 Uhr kaum Anlaufzeit. Ganz anders als im Schweden-Spiel, als Gaugischs Team fast die gesamte Anfangsviertelstunde keinen Treffer erzielt hatte, waren die DHB-Frauen sofort wach und erspielten sich einen Vorsprung. Das 0:1 (3.) war der einzige Rückstand in der unter dem Strich einseitigen Partie.

Nichtsdestotrotz hielten die Tschechinnen, die durchaus überraschend in die K.-o.-Runde vorgedrungen waren, vergleichsweise lange mit. Zwar zog das DHB-Team im ersten Abschnitt beim 7:2 (12.) zwischenzeitlich auf fünf Tore weg. Doch zu viele Fehlwürfe im eigenen Angriff sorgten dafür, dass die Partie bis zum Seitenwechsel im Ergebnis offen blieb.

Nach der Pause zog Deutschland das Tempo aber wieder an. Mit einem 4:0-Lauf erkämpften sich die DHB-Frauen erstmals einen Sechs-Tore-Vorsprung, der viel Sicherheit brachte und die tschechische Gegenwehr deutlich bremste. Gaugisch wechselte dennoch nur vereinzelt. Viel Spielzeit erhielt die erst 19 Jahre alte Leverkusenerin Leuchter, die ihre Qualitäten in der Offensive unter Beweis stellte und anders als im bisherigen Turnierverlauf auch in der Deckung eingesetzt wurde. Vor einer tristen Kulisse von nur rund 200 Zuschauern kam im zweiten Abschnitt keine Spannung mehr auf.

Quelle: ntv.de, ses/sid

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