Sport

"Lucky Loserin" im Achtelfinale Eva Lys erschafft ein historisches Rekord-Märchen

Eva Lys ist die Hauptfigur in ihrem eigenen Tennis-Märchen.

Eva Lys ist die Hauptfigur in ihrem eigenen Tennis-Märchen.

(Foto: dpa)

Es ist eine fabelhafte Geschichte und Eva Lys die Hauptfigur: Bei den Australian Open gelingt der deutschen Tennisspielerin etwas, das keine vor ihr geschafft hat. Die 23-Jährige zieht als "Lucky Loser" ins Achtelfinale ein. Doch dort wartet eine übermächtige Gegnerin.

Eva Lys gab ihrer kleinen Schwester ein Küsschen, dann fiel sie ihrer Mutter um den Hals. Die Hamburgerin hat ihre unglaubliche Reise bei den Australian Open fortgesetzt und dabei Geschichte geschrieben. Als erstem weiblichen "Lucky Loser" in der Historie des Turniers in Melbourne gelang es ihr, ins Achtelfinale einzuziehen. Sie habe "einfach keine Worte", sagte Lys überglücklich bei Eurosport: "Das ist wirklich bis jetzt das geilste Turnier meines Lebens und ich versuche natürlich, weiterzugehen."

Lys schlug in der dritten Runde die Rumänin Jaqueline Cristian mit 4:6, 6:3, 6:3 und trifft nun auf die Weltranglistenzweite Iga Swiatek aus Polen. Die polnische Weltranglistenzweite ließ der Britin Emma Raducanu im Duell zweier Grand-Slam-Turniersiegerinnen mit 6:1, 6:0 keine Chance. Lys benötigte in einer umkämpften Partie 2:25 Stunden, ehe sie ihren zweiten Matchball verwandelte. Gegen Swiatek hat die 23-Jährige bislang einmal gespielt - 2022 in Stuttgart war sie dabei in zwei Sätzen ohne Chance. "Für mich gibt es kein geileres Match. Das ist der Grund, warum ich Tennis spiele. Ich möchte mich mit den Besten der Welt messen", sagte Lys.

"Ein unglaubliches Match auf sehr hohem Niveau von beiden Spielerinnen. Super von Eva, dass sie es selbst in die Hand genommen hat", sagte Bundestrainer Torben Beltz: "Das ist ein Supererfolg. Gegen Iga am Montag wird auf jeden Fall ein Highlight."

"Megageile Chance" für Lys

Sie gehe da "genauso entspannt rein wie in die anderen Matches", aber dennoch in dem Wissen "eine megageile Chance" zu haben, hatte Lys vor der Partie gegen Cristian erklärt. Zu Beginn aber ließ die Weltranglisten-128. die Unbekümmertheit vermissen, die sie durchs bisherige Turnier getragen hatte. Die clevere Cristian nutzte auch kleinere Fehler der Deutschen effizient zum Satzgewinn.

In der Mittagshitze von Melbourne war Lys im Anschluss jedoch die bessere Spielerin. Während Cristian, die Nummer 82 der Welt, zu hadern begann, wirkte Lys nun locker und schlug deutlich mehr Winner als ihre Gegnerin. Nach ihrem Satzgewinn im zweiten Durchgang zeigte sie die Faust. Im Entscheidungsdurchgang bot sich dann das gleiche Bild. Lys war die aktivere Spielerin, krallte sich ein frühes Break und marschierte zu ihrem größten Karriereerfolg.

Mehr zum Thema

Am Montag hatte Lys einen verrückten Tag erlebt. Erst 15 Minuten vor ihrem Erstrundenmatch erfuhr die 23-Jährige, dass sie als "Lucky Loser" überhaupt am Turnier teilnehmen dürfe. Sie spielte anschließend befreit auf und schlug die Lokalmatadorin Kimberly Birrell klar in zwei Sätzen. Danach behielt sie auch im engen Zweitrundenmatch gegen Varvara Gracheva aus Frankreich in drei Sätzen die Oberhand.

Lys' kommende Gegnerin Swiatek zeigte sich am Samstag im Prestigeduell mit der einstigen US-Open-Siegerin Emma Raducanu gnadenlos. "Ich fühle mich großartig, der Ball hört auf mich", sagte die fünfmalige Grand-Slam-Siegerin aus Polen nach ihrem 6:1, 6:0-Erfolg gegen die überforderte Britin.

Quelle: ntv.de, ara/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen