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Erfolgreicher WM-Auftakt Gewaltwurf in letzter Sekunde lässt DHB-Team jubeln

Die DHB-Frauen dürfen über einen wichtigen Sieg jubeln.

Die DHB-Frauen dürfen über einen wichtigen Sieg jubeln.

(Foto: IMAGO/Ritzau Scanpix)

Xenia Smits sorgt mit einem gewaltigen Wurf in den Schlusssekunden doch noch für den Sieg, den die deutschen Handballerinnen zum WM-Auftakt schon leichtfertig aus der Hand gegeben hatten. Gegen Außenseiter Japan wackelt die Abwehr, viele technische Fehler machen das Spiel zur Zitterpartie.

Die deutschen Handballerinnen sind mit einem Arbeitssieg in die Weltmeisterschaft in Skandinavien gestartet. Dank einer Leistungssteigerung gewann die DHB-Auswahl ihr Auftaktspiel im dänischen Herning gegen Außenseiter Japan 31:30 (18:17) und schaffte so eine gute Ausgangslage für den angestrebten Einzug in die Hauptrunde. Beste deutsche Werferin war Co-Kapitänin Alina Grijseels mit sieben Treffern.

Eine gute Nachricht erreichte das deutsche Nationalteam schon vor dem Anpfiff. Rückraumspielerin Xenia Smits, die den letzten WM-Test gegen Schweden wegen einer Oberschenkelverletzung verpasst hatte, konnte von Beginn an spielen. Ihre körperliche Überlegenheit konnte die DHB-Auswahl aber zunächst nicht für sich nutzen. Mit dem schnellen Spiel der wendigen, im Schnitt zehn Zentimeter kleineren Japanerinnen hatten Emily Bölk und Co. ihre Probleme. Nach einem zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückstand gingen die Deutschen nach gut zehn Minuten erstmals in Führung.

Steigerung in Halbzeit zwei

In einer temporeichen Partie mit vielen Angriffen und Gegenstößen war die Abwehr die Schwachstelle im deutschen Spiel. Die Absprachen zwischen den Defensivakteurinnen stimmten nicht, und so tanzten sich die Asiatinnen immer wieder durch die hinteren Reihen. Dank einiger Unkonzentriertheiten der Japanerinnen ging das DHB-Team, das auch in der Offensive wackelte, dennoch mit einem Tor Vorsprung in die Pause.

Unmittelbar nach Wiederanpfiff zog das DHB-Team erstmals auf drei Tore davon. Vor allem über die Außenspielerinnen Amelie Berger und Antje Döll kreierte Deutschland Torgefahr. Außerdem stand die Defensive nun sicherer und zwang den Außenseiter zu Ballverlusten. Besonders treffsicher war Co-Kapitänin Grijseels. Sowohl vom Siebenmeterpunkt als auch aus dem Spiel verwandelte die 27-Jährige vom Top-Klub HB Metz souverän.

Kracher entscheidet Zitterspiel

Nach rund 42 Minuten ging die Mannschaft von Gaugisch erstmals mit vier Toren in Führung (25:21). Der EM-Siebte verwaltete seine Führung zunächst geschickt. Japan fand kaum noch Lücken durch die deutsche Abwehr und musste immer mehr Risiko eingehen. Als alles nach einem souveränen Sieg aussah, schlichen sich wieder Fehler ins Offensivspiel des DHB-Teams - Gaugisch reagierte mit einer Auszeit, trotzdem kamen die Japanerinnen rund 15 Sekunden vor Schluss doch noch zum Ausgleich. Doch dann traf Xenia Smits Sekunden vor der Schlusssirene mit einem gewaltigen Stemmwurf aus der ungewohnten halbrechten Rückraumposition doch noch zum wichtigen Sieg für das deutsche Team.

"Es ist nicht so, dass wir ein schlechtes Spiel gemacht haben. Wir waren gut. Wir haben viele gute Sachen gemacht", lobte Bundestrainer Gaugisch seine Spielerinnen und zollte dem Gegner Respekt: "Japan ist schwer zu verteidigen. Sehr variantenreich. Man sieht, dass die 16 Wochen im Jahr sehr diszipliniert ihre Systeme durchlaufen"

Weitere Vorrundengegner sind am Samstag der Iran und am Montag Polen. Die besten drei Mannschaften qualifizieren sich für die zweite Turnierphase, die Hauptrunde. Das erklärte Ziel des Kaders von Bundestrainer Markus Gaugisch ist ein Platz unter den besten sieben, wodurch eines der begehrten Tickets fürs Olympia-Qualifikationsturnier sicher wäre.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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