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DHB-Team kantert gegen Österreich Glandorf glänzt bei WM-Generalprobe

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Die deutschen Handballer wackelten nur kurzzeitig gegen Österreich - am Ende zeigten sie sich klar überlegen.

(Foto: imago/Jan Huebner)

Im letzten Test gegen Österreich gelingt ihnen ein Schützenfest: Die deutschen Handballer sind bereit für die WM in Frankreich. Sorgen bereitet nur Kapitän Uwe Gensheimer, der um seinen verstorbenen Vater trauert. Dafür kehrt ein Weltmeister von 2007 zurück.

Weltmeister Holger Glandorf empfahl sich bei seinem überraschenden Comeback als WM-Joker, Kapitän Uwe Gensheimer droht den WM-Auftakt wegen eines Trauerfalls in der Familie zu verpassen. Trotz einer überzeugenden Generalprobe beim 33:16 (17:11)-Kantersieg gegen Österreich fährt Handball-Europameister Deutschland nicht ganz sorgenfrei zur Weltmeisterschaft nach Frankreich. "Wir gehören zu den sechs besten Mannschaften in der Welt. Aber ich warne davor, die Vorrundengruppe zu unterschätzen", mahnte Bundestrainer Dagur Sigurdsson.

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Holger Glandorf (l.) überzeugte.

(Foto: dpa)

Auch ohne Gensheimer, der wegen des unerwarteten Todes seines Vaters vor dem Spiel abreiste, präsentierten sich die Bad Boys im letzten Test über weite Phasen des Spiels in WM-Form. Vor 4337 Zuschauern in der ausverkauften Kasseler Rothenbach-Halle waren Tobias Reichmann, Steffen Fäth und Jannik Kohlbacher mit jeweils vier Toren die besten Schützen. Nach einer schnellen 2:0-Führung knirschte es kurz im Getriebe des Europameisters. Plötzlich lag die DHB-Auswahl beim 2:5 (8.) mit drei Toren hinten, was Sigurdsson zu einer frühen Auszeit veranlasste. Die Korrekturen des Isländers zeigten sofort Wirkung. Dem umjubelten Rückkehrer Glandorf war es vorbehalten, mit seinem ersten Tor seit Juni 2014 den Ausgleich zum 6:6 (15.) herzustellen. "Es hat sich super angefühlt und viel Spaß gemacht, wieder für die Nationalmannschaft zu spielen", sagte der 33-Jährige. Nun kam der deutsche Offensivmotor auf Touren, und auch Torwart Andreas Wolff, der wohl als Nummer eins zur WM fährt, steigerte sich.

WM-Joker Glandorf gelingt Comeback

Beim 14:9 (25.) betrug das Polster der Sigurdsson-Truppe erstmals fünf Tore, zur Pause waren es sechs Treffer. Gehörigen Anteil an der gelungenen Vorstellung hatte auch Glandorf, der sich bei seinem Comeback gut einfügte und in nur 20 Minuten drei Tore erzielte. "Er ist sehr gut drauf, aber wir wissen, dass er nicht zehn Spiele in drei Wochen machen kann", sagte Sigurdsson. In der zweiten Halbzeit durfte sich der Routiner, der deshalb am Mittwoch zunächst nicht mit nach Frankreich reisen wird, ausruhen. Der Weltmeister von 2007, der nach zweieinhalb Jahren sein Comeback in der Nationalmannschaft feierte, bleibt zu Hause auf Standby. "Wir warten die Zeit ab und schauen mal. Wenn etwas passieren sollte, stehe ich parat", betonte Glandorf.

Der Rückraumschütze hatte seit Donnerstag mit dem DHB-Team trainiert und dabei einen guten Eindruck hinterlassen. "Er ist in Topform und hat frischen Wind hereingebracht", lobte Sigurdsson den Routinier vom Bundesliga-Spitzenreiter SG Flensburg-Handewitt. "Wir wissen, was wir bei ihm bekommen." Einziger Linkshänder im Rückraum ist zunächst Kai Häfner.

Vor dem letzten Test hatte der Bundestrainer Philipp Weber, Erik Schmidt und Jens Schöngarth aus dem Kader gestrichen. Das Trio war am Sonntag aus dem Trainingslager in Kamen-Kaiserau abgereist. "Natürlich sind sie enttäuscht", berichtete Sigurdsson. Im Teambus werden die ursprünglich für 16 WM-Fahrer reservierten Plätze daher nicht komplett belegt sein. "Wir haben uns entschieden, nur 15 Spieler mitzunehmen und einen Platz offen zu halten", verkündete Sigurdsson. Und noch ein Platz könnte vorerst frei bleiben - der von Kapitän Gensheimer. Wann der um seinen Vater trauernde Frankreich-Legionär zur Mannschaft zurückkehrt, ist offen. "Das war ein Schock für uns alle", berichtete Sigurdsson. "Unsere Gedanken sind bei ihm und seiner Familie. Er kommt zurück, wenn er sich so fühlt."

Quelle: ntv.de, vck/dpa

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