"Und trotzdem bin ich geblieben" Leichtathletik-Star schildert eigene Vergewaltigung
10.12.2024, 18:16 Uhr
In Paris wurde Ana Peleteiro-Compaoré im August Sechste im Dreisprung.
(Foto: IMAGO/Shutterstock)
Als Dreispringerin gehört Ana Peleteiro-Compaoré zur Weltspitze, wird Europameisterin und gewinnt Bronze bei Olympia. Nun aber spricht die Spanierin über ihr Privatleben: über partnerschaftliche Gewalt bis hin zur Vergewaltigung.
Dreisprung-Europameisterin Ana Peleteiro-Compaoré aus Spanien hat in einem Video von psychischer Gewalt, emotionaler Erpressung und Sex ohne Einverständnis - also Vergewaltigung - in einer früheren Beziehung berichtet. Sie wolle damit Mädchen und Frauen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, ermutigen, solche Beziehungen zu beenden, sagte die 29-Jährige in einem mehr als fünf Minuten langen Video auf der Plattform TikTok. Um wen es sich bei dem Ex-Partner handelt oder wann die Beziehung bestand, gab sie der Zeitung "ABC" zufolge nicht preis.
"Ich wachte nachts auf und hatte Sex ohne Zustimmung. Und ich bin trotzdem geblieben", sagte die Olympia-Dritte von Tokio 2021 sichtlich mitgenommen in dem Video über eine der schlimmsten Situationen, die sie erlebt hat. "Er sagte mir, dass sich die Beziehung verschlechtern würde, wenn wir nicht Sex hätten, wann immer er wolle, und dass er schließlich auch auswärts essen würde, wenn er nicht zu Hause esse. Und wenn er untreu sei, dürfe ich mich auch nicht wundern. Und trotzdem bin ich geblieben", fügte sie hinzu.
Der Partner habe neben ihr Liebhaberinnen gehabt, diese aber als alte Freundinnen ausgegeben und ihr bei Nachfragen fehlendes Vertrauen vorgeworfen - dennoch sei sie geblieben. Allen Mädchen und Frauen, die Ähnliches erfahren, riet sie, die Beziehungen zu beenden. "Ihr werdet niemals glücklich sein und Euch viel Schaden zufügen", sagte Peleteiro-Compaoré. Zudem empfahl sie, nach solchen Beziehungen mit narzisstischen Partnern eine Therapie zu machen, um unter anderem das beschädigte Selbstwertgefühl zu stärken.
Spaniens Ministerin für Gleichstellung, Ana Redondo, lobte den Mut der Dritten der diesjährigen Hallen-WM: "Das Wichtige ist, seine Stimme zu erheben und den Schritt Richtung Anzeige zu gehen", sagte sie laut "Europa Press" am Rande eines Termins in Barcelona über die spanische Rekordhalterin, deren Bestmarke seit den Spielen von Tokio bei 14,87 Meter liegt.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa