FIS-Boss schlägt AlarmOlympische Winterspiele steuern womöglich auf Schnee-Debakel zu

Dreimal täglich ruft FIS-Boss Johan Eliasch nach eigener Aussage in Italien an. Er will herauszufinden, ob die Produktion von Kunstschnee auf Hochtouren läuft. Denn der Funktionär fürchtet Probleme bei den Olympischen Winterspielen in wenigen Wochen.
Ski-Weltverbandspräsident Johan Eliasch schlägt eineinhalb Monate vor den Olympischen Winterspielen wegen der Schneeverhältnisse Alarm. Die Verzögerungen bei den Vorbereitungen seien "unerklärlich", sagte der FIS-Boss am Rande des Alpin-Weltcups der Frauen im französischen Val d'Isère.
Es sei "noch nicht alles bereit", führte der schwedisch-britische Funktionär aus: "Die italienische Regierung und die Regionen, die die Spiele ausrichten, haben noch viel zu tun und müssen die Vorbereitungen beschleunigen." Am größten ist die Sorge demnach um die Anlagen in Livigno, wo die Snowboard- und Ski-Freestyle-Wettbewerbe stattfinden sollen.
Am vergangenen Dienstag hatte das Organisationskomitee für die Spiele von Mailand und Cortina d'Ampezzo (6. bis 22. Februar 2026) bereits eingeräumt, dass es bei der Produktion von Kunstschnee vor Ort zu einem technischen Problem gekommen sei.
Eliasch: "Organisatoren kämpfen ums Überleben"
"Wir rufen dreimal täglich an, morgens, mittags und abends", erläuterte Eliasch: "Es gibt dieses Problem mit der Schneeproduktion. Es gab Verzögerungen. Leider hat die italienische Regierung keine Gelder freigegeben, sodass die Organisatoren ums Überleben kämpfen." Auch wenn es Alternativpläne gebe, befinde man sich nun einer Situation, in der man "nie hätte sein dürfen", so Eliasch.
Um den Snowpark in Livigno mit Schnee bedecken und die für die Wettbewerbe benötigten Elemente, Sprünge und Halfpipes herstellen zu können, müssen die Organisatoren große Mengen an Kunstschnee produzieren. Ihre Schneekanonen werden mit Wasser aus dem Monte-Sponda-Stausee versorgt, einem Bergreservoir mit einem Fassungsvermögen von 203.000 Kubikmetern.
Der Bau des 21,7 Millionen Euro teuren Stausees wurde Ende November abgeschlossen. Mit der Produktion von Kunstschnee sollte ursprünglich in der vergangenen Woche begonnen werden.