Olympia-Rechnung noch offen Julia Taubitz befreit sich von ihren bisherigen Rodel-Qualen

Julia Taubitz startet schwach in die olympische Saison. Im dritten Weltcup-Rennen fährt sie erstmals ganz nach vorn, sieht aber noch Luft nach oben. Eine olympische Medaille fehlt der besten Rodlerin der letzten Jahre noch.
Rodel-Weltmeisterin Julia Taubitz hat ihren erlösenden Premierensieg im Olympia-Winter gefeiert. Beim Weltcup in Lake Placid im US-Bundesstaat New York gewann die 29-Jährige aus Oberwiesenthal nach einer bislang enttäuschenden Saison vor den beiden US-Amerikanerinnen Ashley Farquharson (+0,132) und Summer Britcher (+0,230). Vizeweltmeisterin Merle Fräbel landete auf Rang sechs (+0,396), Anna Berreiter wurde Achte (+0,727).
"Meine Läufe waren nicht perfekt, aber ich war damit sehr zufrieden", sagte Taubitz und ergänzte auch angesichts der "tückischen" Wetterverhältnisse: "Ich freue mich sehr, den ersten Sieg eingefahren zu haben und jetzt endlich mit einer Medaille von einem Weltcup abzureisen." Die Bahnarbeiter hätten nach einem Schneesturm "echt gute Arbeit geleistet, es waren faire Bedingungen".
Bislang hatte sich Taubitz noch nicht in ihrer Topform präsentiert. Nachdem sie bei den beiden Weltcup-Stationen zuvor auf den Plätzen zwölf und acht gelandet war, überzeugte die Gesamtweltcupsiegerin der Vorsaison auf der schwierigen Olympia-Bahn von 1932 und 1980 und schöpfte Hoffnung vor den Winterspielen in Mailand und Cortina d'Ampezzo.
Taubitz lag nach dem ersten Durchgang noch auf Platz drei, mit der schnellsten Zeit des Tages fuhr die 29-Jährige im zweiten Durchgang dann zu ihrem 20. Einzel-Weltcup-Sieg. Fräbel zog an der Spitze des Gesamtweltcups mit der Österreicherin Hannah Prock gleich (beide 185 Punkte), Taubitz schob sich vor auf Rang vier (174).
Taubitz war 2022 als Favoritin ins Olympiarennen in Peking gegangen, am Ende nach einem Sturz im zweiten Lauf aber nur Siebte geworden. In Cortina d'Ampezzo will sie sich nun den Traum vom Olympiasieg erfüllen. Zuvor stehen noch Weltcup-Rennen in Sigulda/Lettland, Winterberg und Oberhof an.