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Klatsche für DSV-Stars in Wengen "Psycho" Sarrazin triumphiert, Pinturault stürzt brutal

Cyprien Sarrazin lieferte mit der frühen Startnummer drei einen Husarenritt ab.

Cyprien Sarrazin lieferte mit der frühen Startnummer drei einen Husarenritt ab.

(Foto: IMAGO/GEPA pictures)

Für die deutschen Speed-Herren setzt sich die schwache Saison fort. Auch beim Super-G in Wengen gelingt kein Top-Ergebnis. Bester Mann auf der legendären Strecke ist der wilde Franzose Cyprien Sarrazin. Dessen Landsmann Alexis Pinturault stürzt derweil schwer.

Die deutschen Skirennfahrer haben beim Weltcup in Wengen eine denkwürdige Pleite kassiert. Im Super-G kam Andreas Sander als bester DSV-Athlet am Freitag nur auf Rang 25. Er hatte gut drei Sekunden Rückstand auf Sieger Cyprien Sarrazin aus Frankreich. In einem Speed-Event - also Abfahrt oder Super-G - waren die deutschen Männer seit Dezember 2018 nicht mehr so weit hinten platziert; damals war in Beaver Creek sogar nur ein 30. Rang herausgesprungen.

Die Spitze und sogar die Top Ten sind derzeit weit entfernt. Sarrazin setzte sich vor dem Schweizer Lokalmatadoren und Favoriten Marco Odermatt (+0,58 Sekunden) sowie Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen (+1,00) durch.

"Es war ein sehr guter Lauf. Ich hab Gas gegeben, so wie ich es mag", sagte Sarrazin, der kurz vor dem Jahreswechsel bei der Abfahrt im italienischen Bormio seinen ersten Sieg im Weltcup gefeiert hatte.

Das Rennen wurde überschattet von einem brutalen Sturz der französischen Routiniers Alexis Pinturault, der lange an der Strecke behandelt und dann mit einem Helikopter weggeflogen wurde. Wie der französische Skiverband am Abend mitteilte, erlitt der 32-Jährige einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie. Im Fernsehen waren laute Schmerzensschreie von Pinturault zu hören, der erst vor wenigen Tagen Vater einer kleinen Tochter geworden war. Eine Diagnose stand zunächst aus. "Es ist schwer, nach meinem Lauf glücklich zu sein, wenn einem Freund so etwas passiert", sagte Pinturaults Landsmann und Sieger Sarrazin im ZDF.

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Anders als bei dem formstarken Franzosen, der wegen seiner extremen Fahrweise in der Szene den Spitznamen "Psycho" trägt und auch dieses Mal wieder am Limit fuhr, als er etwa vor dem Kernen-S mit dem Ski den Fangzaun tangierte, läuft bei den deutschen Skirennfahrern aktuell kaum etwas zusammen.Neben Sander kam Simon Jocher als 29. (+3,18) immerhin noch in die Punkteränge, Romed Baumann enttäuschte auf Platz 37 (+3,82). Josef Ferstl und Luis Vogt schieden aus. Der frühere Kitzbühel-Sieger Thomas Dreßen verzichtete auf einen Start, um sich für die traditionelle Lauberhorn-Abfahrt am Samstag (12.30 Uhr/ZDF und Eurosport) zu schonen.

Die deutschen Schlappen in diesem Winter überraschen insofern, als Baumann und Sander am Ende der vorigen Saison noch jeweils auf Weltcup-Podests gerast waren. Aktuell aber lassen die DSV-Sportler vor allem Aggressivität vermissen, wie die Trainer monieren.

Quelle: ntv.de, tno/dpa

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