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Golf "kapituliert für das Geld" "Stinkender" Saudi-Milliardendeal erzürnt Politiker

PGA-Cheforganisator Ron Price sagt ohne Angabe von Gründen, es habe keine Alternative zum Zusammenschluss mit der Saudi-Tour LIV gegeben.

PGA-Cheforganisator Ron Price sagt ohne Angabe von Gründen, es habe keine Alternative zum Zusammenschluss mit der Saudi-Tour LIV gegeben.

(Foto: IMAGO/USA TODAY Network)

Völlig überraschend schließen sich die Golf-Organisationen PGA Tour und DP World Tour mit der saudi-arabischen LIV Tour zusammen - augenscheinlich vor allem, weil der saudische Staatsfonds mit Milliarden lockt. US-Politiker nehmen den Deal unter die Lupe. Und zeigen sich von den Umständen angewidert.

Die erste Anhörung zur umstrittenen Verschmelzung der führenden Golf-Organisationen PGA Tour und DP World Tour mit der Saudi-Serie LIV Golf vor einem Ausschuss des US-Senats gipfelt in einem Appell des vorsitzenden Senators zur Annullierung des Geschäfts. "Sie können", schrieb Richard Blumenthal von der Demokratischen Partei den Sitzungsteilnehmern der PGA ins Stammbuch, "immer noch gegen das 'Sportswashing', gegen die Saudi-Monarchie und gegen Hunderte Milliarden von Dollar angehen".

Blumenthal, der in seiner Funktion als Leiter des "Ständigen Unterausschusses für Untersuchungen des Senats" in der ersten Juni-Hälfte die Überprüfung des für die Öffentlichkeit rätselhaften Vorgangs angestoßen hatte, machte nach ersten Bewertungen zahlreicher Dokumente und umfangreicher Korrespondenz aus beiden Lagern aus seiner moralischen Verachtung für den Deal der US-Funktionäre mit dem saudischen Staatsfonds PIF keinen Hehl: "Es stinkt etwas an dem eingeschlagenen Weg, weil es eine Kapitulation ist, weil es nur ums Geld geht." Der Aufruf zum Sinneswandel war ausdrücklich an den PGA-Vorstand, der den viel kritisierten Zusammenschluss noch absegnen muss, gerichtet.

PGA, DP-World-Tour einerseits und LIV Golf andererseits hatten sich Anfang vergangenen Monats nach über einjährigem Streit über das vermeintliche Sportswashing der Saudis zur Ablenkung von Menschenrechtsverletzungen völlig unerwartet zusammengeschlossen. Mit der geradezu sensationellen Vereinbarung zwischen den ungleichen Partnern endeten auch sämtliche Auseinandersetzungen beider Lager vor Gerichten.

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Die Senatsanhörung ergab immerhin auch eine erste Einschätzung der finanziellen Dimensionen der Fusion. Jimmy Dunne, einer der entscheidenden Unterhändler aus dem PGA-Vorstand in den Verhandlungen mit den Saudis, schätzte auf Nachfrage die von PIF-Vertretern in Aussicht gestellten Investitionen in das künftige Wettbewerbsformat auf "mehr als eine Milliarde Dollar" ein.

Laut Aussage von PGA-Cheforganisator Ron Price hätte die Tour zur Beendigung der "schädlichen Rechtsstreitigkeiten" am Ende kaum noch eine andere Wahl als die Einwilligung in den Zusammenschluss mit den Saudis gehabt. Gründe für diese Einschätzung nannte die Nummer zwei der PGA hinter dem weiterhin aus der Öffentlichkeit abgetauchten Tour-Boss Jay Monahan keine.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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