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Ding nutzt Chance zum Sieg nicht "Traurig": Remis bei Schach-WM ärgert Bundestrainer

Ding Liren lässt die nötige Aggressivität vermissen, findet der deutsche Bundestrainer Jan Gustafsson.

Ding Liren lässt die nötige Aggressivität vermissen, findet der deutsche Bundestrainer Jan Gustafsson.

(Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire)

Auch die fünfte Partie der Schach-WM endet Unentschieden. Weltmeister Ding Liren und Herausforderer Dommaraju Gukesh machen 40 Züge, finden aber keinen Sieger. Bundestrainer Jan Gustafsson kritisiert den Titelverteidiger für das Ergebnis.

Titelverteidiger Ding Liren hat bei der Schach-WM in Singapur einen Vorteil ausgelassen und so die Chance auf die erneute Führung vergeben. In der fünften Partie einigten sich der 32 Jahre alte Chinese und sein 18-jähriger Herausforderer Dommaraju Gukesh auf ein Remis - auch weil Ding gegen den risikofreudigen und dadurch fehlerbehafteten Inder zu passiv auftrat. Nach dem insgesamt dritten Unentschieden steht es 2,5:2,5 - für das Remis erhielten beide 0,5 Punkte.

"Ich finde es traurig, eine fast gewonnene Stellung so konsequent in ein Remis abzuwickeln", analysierte Schach-Bundestrainer Jan Gustafsson im Live-Kommentar und kritisierte Ding: "Es wirkt so, als ob er gar nicht über Alternativen nachgedacht hat." Zwischenzeitlich schien der mit den schwarzen Figuren spielende Ding einen Vorteil zu besitzen, konnte sich danach aber nicht seinen zweiten Sieg sichern. Ding sei ehemals "einer der größten Kämpfer in der Schachwelt" gewesen, nun aber sei er laut Gustafsson nicht wiederzuerkennen.

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Der als Wunderkind gehandelte Gukesh hatte zu Beginn der Partie mit der unüblichen Französischen Abtauschvariante begonnen und investierte so schnell viel Bedenkzeit. Ding dagegen trat in der Eröffnungsphase bestimmt und selbstbewusst auf - verlor seinen Zeitvorteil aber, nachdem er über 30 Minuten für einen Zug benötigte. Dennoch erarbeitete sich Ding die bessere Stellung für das Endspiel, nutzte aber seine Chancen nicht. Nach 40 Zügen reichten sich die Kontrahenten die Hände.

Bereits am Sonntag muss sich Ding wieder beweisen. In der sechsten Partie besitzt er nun den geringen Eröffnungsvorteil mit den weißen Figuren. Gespielt wird in Singapur bis zum 15. Dezember. In maximal 14 klassischen Partien treten Ding und Gukesh gegeneinander an. Ein Sieg gibt einen Punkt, ein Remis 0,5 Punkte. Wer zuerst 7,5 Punkte hat, ist Weltmeister. Steht es 7:7, geht es in den Tiebreak in immer kürzer werdenden Zeitformen. Der Gewinner erhält den Großteil des Preisgeldes in Höhe von 2,5 Millionen Dollar (rund 2,37 Millionen Euro).

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

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