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Uneinheitliche Diabetes-Regeln Zverev ärgert sich: "Dann komme ich in Lebensgefahr"

Alexander Zverev muss in Paris um den passenden Umgang mit seiner Erkrankung ringen.

Alexander Zverev muss in Paris um den passenden Umgang mit seiner Erkrankung ringen.

(Foto: AP)

Alexander Zverev ist einer der besten Tennisspieler der Welt - und seit seinem vierten Lebensjahr Diabetiker. Beides zusammen stellt nicht nur den Profi vor Herausforderungen. Auch Funktionäre haben im Umgang mit der Erkrankung Schwierigkeiten. Und das regt Zverev auf.

Alexander Zverev hat einen einheitlichen Umgang mit seiner Diabetes-Erkrankung bei den French Open gefordert. Bei normalen Turnieren auf der ATP-Tour setzt sich der Tennis-Olympiasieger auf der Bank beim Seitenwechsel die Insulinspritze, beim Sandplatzklassiker in Paris muss er dafür den Platz verlassen.

"Beim letzten Mal wurde mir gesagt, dass das als Toilettenpause gilt. Da habe ich gesagt: Leute, es kann sein, dass ich vier, fünfmal vom Platz laufen muss", sagte der 26-Jährige nach dem Viertelfinaleinzug durch das 6:1, 6:4, 6:3 gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow am späten Montagabend bei Eurosport und führte bei der Pressekonferenz weiter aus: "Ich habe nur zwei Toilettenpausen. Das heißt, dass mir eine gewisse Sache nicht erlaubt ist, die notwendig für mein Leben ist." Ihm sei von Verantwortlichen gesagt worden, dass es aussehe, als würde er "etwas Komisches" machen, wenn er sich auf dem Platz spritze, als ob er dopen würde. "Ja, ihr seid nicht sehr, sehr schlau. Ich bin, seit ich dreieinhalb Jahre bin, Diabetiker. Wenn ich mich nicht spritze, komme ich in Lebensgefahr", betonte Zverev.

Einmal im Turnier habe ein Oberschiedsrichter nicht über seine Erkrankung Bescheid gewusst und gesagt, dass er einen Arzt rufen solle. "Als er sah, dass ich mir eine Spritze gebe, wurde er voll panisch und sagte: 'Was machst du? Was machst du? Du musst einen Arzt rufen, wenn du dir was geben willst", berichtete Zverev. Auch bei dieser Partie gab es nach dem zweiten Satz wieder Debatten mit der Schiedsrichterin um dieses Thema. "Ich habe der Schiedsrichterin gesagt: Entscheidet euch, was ihr wollt von mir, aber schickt mich nicht hin und her. Es soll einfach eine klare Struktur geben, was ich machen soll. So ist es ein Hin und Her, und keiner weiß, was ich zu tun habe."

Im August 2022 hatte Zverev seine langjährige Diabetes-Erkrankung öffentlich gemacht. Bei dem gebürtigen Hamburger war im Kindesalter die Diagnose Diabetes Typ 1 festgestellt worden. Er hatte vor knapp einem Jahr auch die Gründung seiner Stiftung "Alexander Zverev Foundation - Aufschlag gegen Diabetes" bekannt gegeben. Diabetes (Zuckerkrankheit) ist eine Stoffwechselkrankheit, der Körper kann dadurch kaum oder kein Insulin mehr produzieren. Der Typ 1, wie bei Zverev, ist bisher nicht heilbar, sodass die Betroffenen ihr Leben lang Insulin spritzen müssen.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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