Formel1

Schumacher-Bezwinger statt Ocon F1-Team setzt Fahrer zum letzten Rennen vor die Tür

Die letzte Fahrt von Esteban Ocon im Alpine endete am Abschlepphaken.

Die letzte Fahrt von Esteban Ocon im Alpine endete am Abschlepphaken.

(Foto: IMAGO/Naushad)

Im Sommer sticht Jack Doohan seinen Konkurrenten Mick Schumacher im Duell um das zweite Cockpit bei Alpine für die Formel-1-Saison 2025 aus. Jetzt kommt der Australier schon vorzeitig zu seinem Debüt. Esteban Ocon wird vorzeitig abgelöst - und profitiert in gewisser Weise trotzdem davon.

Zuerst waren die Gerüchte und Berichte allgegenwärtig, dann bestätigte Alpine, dass es tatsächlich so kommt: Esteban Ocon muss sein Formel-1-Cockpit vorzeitig räumen. Beim Saisonfinale in Abu Dhabi am kommenden Wochenende sitzt dann Jack Doohan anstelle des Franzosen im Auto. Eigentlich war der 21-jährige Australier erst für die neue Saison verpflichtet worden, jetzt darf er sein Debüt in der Königsklasse des Motorsports schon etwas früher feiern. Ocon darf im Gegenzug schon direkt für sein neues Team tätig werden und bereits bei den Testfahrten nach dem Großen Preis von Abu Dhabi erstmals den Haas pilotieren.

Der Wunsch sei "von allen Seiten" aufgekommen, hatte Alpines Teamchef Oliver Oakes am Sonntag gesagt, als die offizielle Bestätigung noch ausstand: "Man kann sagen, dass es gut ist, Jack früher im Auto zu haben. Und aus Estebans Sicht ist es gut, frühzeitig weiterzuziehen. Das sollte allen passen." Ocon hatte vor dem Grand Prix den Verdacht geäußert, er würde benachteiligt.

Doohan übernimmt das Cockpit, auf das auch Mick Schumacher gehofft hatte. Der Deutsche ist in diesem Jahr nicht nur Mercedes-Ersatzfahrer, sondern auch für Alpine in der Langstrecken-Weltmeisterschaft im Einsatz. Jack Doohan, Sohn von Motorrad-Legende Mick Doohan, hatte Schumacher bei einer Testfahrt im Sommer ausgestochen. Kurioserweise sind die beiden Familien befreundet, und Schumacher junior ist nach Jacks Vater benannt. Für Schumacher war es eine weitere verpasste Chance, in die Formel 1 zurückzukehren. Nachdem sich wenig später auch Sauber (künftig Audi) gegen ihn und für den jüngeren Gabriel Bortoleto entschieden hatte, will er sich vorerst auf die Langstrecken-WM konzentrieren.

Ocons Abschied von Alpine wird damit ein paar Tage vorgezogen, seit 2020 fuhr er für das französische Team, das damals noch als Renault antrat. Beim Großen Preis von Ungarn 2021 holte er sensationell seinen ersten Rennsieg und den ersten für Renault seit 2008, als Fernando Alonso in Singapur und Japan ganz oben aufs Podium hatte klettern dürfen. Weitaus weniger erfolgreich verlief Ocons letzter Auftritt für Alpine: Der Große Preis von Katar war für den 28-Jährigen schon nach wenigen Metern infolge eines Startunfalls beendet.

Auf Doohan wartet bei seinem Debüt gleich eine herausfordernde Aufgabe: Alpine kämpft mit Haas noch um Platz 6 in der Konstrukteurswertung, liegt seit Katar im direkten Duell mit 59 zu 54 Punkten knapp in Führung. Pierre Gaslys fünfter Platz im Hauptrennen machte aus einem Punkt Rückstand auf Haas nun fünf Punkte Führung, weil das US-Team mit Nico Hülkenberg (P7 im Sprint) und Kevin Magnussen (P9 im Hauptrennen) weniger Zählbares einsammelte. Der Einsatz für Doohan birgt somit ein gewisses Risiko: Bei einem schwachen Ergebnis könnte Alpine im schlimmsten Fall Millionen verlieren. Denn an die Platzierungen in der Konstrukteurswertung ist eine bedeutende Preisgeldausschüttung gekoppelt.

Quelle: ntv.de, tsi

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