Formel1

"Ich hatte so große Hoffnungen" Lewis Hamilton offenbart existenzielle Zweifel

In seinen ersten 15 Formel-1-Saisons gewann Hamilton immer mindestens ein Rennen - seit Ende 2021 aber ist der Mercedes-Fahrer sieglos.

In seinen ersten 15 Formel-1-Saisons gewann Hamilton immer mindestens ein Rennen - seit Ende 2021 aber ist der Mercedes-Fahrer sieglos.

(Foto: IMAGO/Motorsport Images)

Schon beim ersten Test vor der Formel-1-Saison ahnt Lewis Hamilton, dass der Mercedes auch 2023 nicht ganz vorne mithalten kann. Am Ende belegt der Rekordweltmeister Platz 3 in der Fahrer-WM. Nach dem finalen Rennen spricht Hamilton über Zweifel an sich selbst und die Aufgabe für die nächsten 100 Tage.

Lewis Hamilton hat nach seinem zweiten sieglosen Jahr in der Formel 1 nacheinander auch Selbstzweifel eingeräumt. Der Rekordweltmeister der Motorsport-Königsklasse hatte auch in diesem Jahr wieder nichts mit der Titelvergabe zu tun, Rivale Max Verstappen triumphierte zum dritten Mal nacheinander. Seinen letzten Sieg - es war der 103. - feierte Hamilton am 5. Dezember 2021 in Saudi-Arabien.

"Wenn du so schwere Saisons hast wie diese, gibt es immer Momente, in denen du denkst: 'Bin ich es oder ist es das Auto? Hast du es noch drauf? Ist es weg?" Er sei auch nur ein Mensch, sagte Hamilton in einem Interview der BBC. "Wenn irgendjemand erzählt, dass er solche Gedanken nicht hat, dann belügen sie sich selbst. Wir sind alle nur Menschen."

Im Klassement belegte er nach den 22 Grand Prix in diesem Jahr mit seinem Mercedes den dritten Platz. Er kam auf nicht mal halb so viele Punkte wie Verstappen auf Rang eins, für Hamilton war es die geringste Ausbeute seit 2013, seit seiner ersten Saison bei Mercedes. Vor dem 38 Jahre alten Briten beendete auch noch Sergio Pérez im zweiten Red Bull die WM 2023. Trotzdem verlängerte er schon während der Saison seinen Vertrag bis 2025 bei dem Team, mit dem er sechs seiner sieben WM-Titel gewonnen hatte.

Mercedes-Teamchef will den Everest erklimmen

Diese Magie, wenn der Moment komme, dass alles zusammenpasst, fehle einem einfach, räumte Hamilton ein: "Danach suchst du." Der erneut schwarz lackierte Silberpfeil war auch nach einer großen Veränderung während der Saison, als das Konzept ohne Seitenkästen verabschiedet worden war, kein Siegauto geworden. Ab und zu kam zumindest Hoffnung auf, dass der neu eingeschlagene Weg Besserung versprechen könnte.

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Schon im Februar bei den ersten Kilometern im neuen Wagen war Hamilton klar, dass es auch in diesem Jahr nichts werden würde. "Es hat sich genauso angefühlt wie im Jahr davor - und das war definitiv kein gutes Gefühl. Dabei hatte ich so große Hoffnungen." Hinzu kam und kommt, dass Red Bull mit dem Modell für 2023 ein Meisterstück gelang und Verstappen sich als praktisch unschlagbar erwies mit 19 Grand-Prix-Erfolgen - von 22 möglichen.

Dabei geht Hamilton sogar davon aus, dass Verstappen im RB 19 nicht mal alles geben musste. "Du kannst mal durch die Rundenzeiten und einige der Daten von Max gehen - der hat die meiste Zeit gechillt an der Spitze", meinte Hamilton: "Ich glaube nicht, dass er in diesem Jahr ins Schwitzen gekommen ist." Ändern will Hamilton das im kommenden Jahr. Die neue Saison startet in weniger als 100 Tagen. Auf ihnen allen liege ein enormer Druck, betonte Hamilton. Teamchef Toto Wolff verglich die Aufgabe gar mit der Besteigung des Mount Everest.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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