Offenbar auch Deutsche angereist Katar streicht bezahlten Fans das "Taschengeld"
19.11.2022, 18:00 Uhr
Die "Germany Fans Qatar".
(Foto: REUTERS)
Flüge und Unterkunft gibt es gratis für rund 450 Fans, die sich auf Einladung der WM-Organisatoren nach Katar aufmachen. Sie sollen gute Stimmung verbreiten - müssen nun aber ohne eine eigentlich vorgesehene Tagespauschale auskommen. Auch eine deutsche Gruppe soll dabei sein.
Die vom WM-Organisationskomitee eingeladenen Fußball-Fans bekommen einem Bericht der ARD-Sportschau zufolge kein "Taschengeld" mehr in Katar. In einer E-Mail an die Teilnehmer des Reiseprogramms heißt es demnach, die Gäste sollten vor der "irrtümlichen, falsch informierten Behauptung" geschützt werden, dass sie "bezahlte Fans" seien. Deshalb werde "das Taschengeld leider nicht mehr bereitgestellt".
Geplant war, wie auch internationale Medien berichtet hatten, eine aufgeladene Kreditkarte mit etwa 70 Euro pro Tag. "Eine aufgeladene Visa-Karte wird bei Ankunft ausgestellt", zitiert die Sportschau aus einem Schreiben an die Fans. Dem Bericht zufolge sei die mediale Berichterstattung der Auslöser, diese Maßnahme nun kurzfristig zu streichen. In einer Mail an die eingeladenen Fans stehe deshalb die Bitte, Bargeld mitzubringen.
Rund 450 Fans aus 59 Ländern sollen an dem "Fan Leader Network" beteiligt sein. Sie sollen während der Endrunde (20. November bis 18. Dezember) den Berichten zufolge Stimmung machen für den besonders in Europa stark kritisierten WM-Gastgeber. Flüge und Unterkunft würden gestellt, hieß es. Das Organisationskomitee äußerte sich nicht zu den Berichten zum Tagegeld.
Der "Fan Club Nationalmannschaft" des Deutschen Fußball-Bundes unterstützt das Programm nicht. Martin Endemann vom europäischen Fan-Bündnis Football Supporters Europe hatte Anfang November gesagt: "Dass Katar kurz vor Turnierstart noch Fans einkauft, spricht auch dafür, dass die Begeisterung unter aktiven Nationalmannschafts-Fangruppen in vielen Ländern eher gering ausgeprägt ist. (...) Diese Leute darf man nicht als repräsentative Fanvertreter betrachten, sondern höchstens als freiwillige Helfer für die FIFA und das Organisationskomitee." Laut "Mittelbayerischer Zeitung" reist aus Deutschland eine 40-köpfige Reisegruppe nach Katar.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa