Fußball-WM

Neuer sind mögliche Strafen egal DFB ist erstaunt über neuen Armbinden-Plan der FIFA

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Manuel Neuer wird die DFB-Elf als Kapitän aufs Feld führen.

(Foto: REUTERS)

Zwei Tage vor dem WM-Start wird plötzlich alkoholisches Bier im Stadion verboten, einen Tag vor erstem Spiel stellt die FIFA neue Kapitänsbinden vor. Wohl auch als Reaktion auf die One-Love-Symbole präsentiert der Weltverband alternative Botschaften. DFB-Kapitän Manuel Neuer bleibt beim ursprünglichen Plan.

Manuel Neuer will ungeachtet möglicher Sanktionen durch die FIFA im WM-Auftaktspiel gegen Japan die Kapitänsbinde mit dem One-Love-Symbol tragen. Auf eine entsprechende Frage antwortete der Torwart der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der DFB-Pressekonferenz in Al-Shamal kurz und bündig: "Ja."

DFB-Direktor Oliver Bierhoff reagierte erstaunt auf am Samstag von der FIFA vorgestellte alternative Aufdrucke für die Spielführerbinden mit gesellschaftlichen Botschaften. "Ich habe auch das eine oder andere gehört. Natürlich ist die Kurzfristigkeit überraschend. Es wirkt, als ob die FIFA keine klare Haltung hat", sagte Bierhoff.

Der DFB hatte im September verkündet, gemeinsam mit anderen großen Fußball-Nationen wie England oder den Niederlanden die Kapitänsbinde bei der WM als Symbol für Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit zu tragen. WM-Gastgeber Katar steht wegen der Missachtung von Menschenrechtsstandards in der Kritik. Die FIFA stellte am Samstag mehrere eigene Optionen für Spielführerbinden vor, zum Beispiel mit Slogans wie "#SaveThePlanet" oder #NoDiscrimination".

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Bierhoff kündigte an, dass man sich mit den anderen Nationen weiter abstimmen wolle. "Wir gehen davon aus, dass wir die Binde weiter tragen dürfen", sagte der 54-Jährige. Die FIFA hat die One-Love-Binde bisher nicht verboten. Politische Äußerungen sind laut Statuten untersagt. DFB-Präsident Bernd Neuendorf hatte am Freitag klargemacht, an der Aktion auch festzuhalten, wenn eine Geldstrafe als Sanktion verhängt werde.

Neuer betonte die Bedeutung einer gemeinsamen Aktion mit anderen Teams. "Es ist gut, dass wir die Power haben mit anderen Nationen im Westen von Europa", sagte der 36-Jährige. "Es ist gut, dass wir nicht alleine dastehen." Er habe keine Angst, die One-Love-Binde zu tragen. Auch daran gibt es Kritik, weil sie als Abkehr von der Regenbogenfahne gewertet wird, die sich viele als klares Zeichen gewünscht hatten.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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