Keine neuen Spieler bis 2024 1. FC Köln legt Einspruch gegen FIFA-Transfersperre ein
29.03.2023, 16:59 Uhr
Potocnik (Mitte) im Trikot des Kölner Nachwuchses.
(Foto: IMAGO/Herbert Bucco)
Dem 1. FC Köln steht mächtig Ärger ins Haus - wegen der Verpflichtung eines 16-Jährigen. Die FIFA urteilt, der Bundesligist habe dabei Regeln gebrochen. Deshalb spricht der Fußball-Weltverband eine Transfersperre aus. Der Effzeh hofft jetzt auf den Internationalen Sportgerichtshof CAS.
Der 1. FC Köln wird gegen den vom Fußball-Weltverband FIFA verhängten Transferbann rechtlich vorgehen. Wie der Fußball-Bundesligist mitteilte, legt der Klub beim internationalen Sportgerichtshof CAS Berufung gegen das Urteil ein. Bis zum endgültigen Urteil wollen die Kölner zudem eine Aussetzung der Strafe erwirken. Zuvor hatte die FIFA die Transfersperre bestätigt. Die Rheinländer dürfen damit im Sommer und im kommenden Winter-Transferfenster keine Spieler verpflichten.
Hintergrund der harten Strafe sind die Umstände der Verpflichtung von U19-Stürmer Jaka Cuber Potocnik. Den 17-Jährigen hatten die Kölner im vergangenen Jahr verpflichtet und damit Zoff verursacht. Obwohl es sich um keinen Transfer für die Profimannschaft handelte, betrifft die Sperre trotzdem alle Männer-Teams des Klubs - die Bundesliga-Frauen sind somit nicht betroffen.
Die FIFA-Kammer für die Beilegung von Streitigkeiten befand die Kölner des ungerechtfertigten Vertragsbruchs und der Anstiftung zum Vertragsbruch für schuldig. Der Spieler muss - unter Mithaftung des FC - zudem 51.750 Euro an Potocniks ehemaligen slowenischen Verein Olimpija Ljubljana zahlen. Nachwuchshoffnung Potocnik wird zusätzlich ab sofort für vier Monate gesperrt.
Köln weist Vorwürfe zurück
Potocnik kommt laut transfermarkt.de in dieser Saison bislang auf 16 Einsätze für die U19 der Kölner, traf dabei in 13 Bundesliga-Spielen 13-mal. Im DFB-Pokal der Junioren sind 2 Treffer in 3 Spielen vermerkt. Der Effzeh-Nachwuchs ist als Tabellenzweiter der erste Verfolger von Vorjahresmeister Borussia Dortmund, Pobocnik Zweiter der Torjägerliste. Bleibt seine viermonatige Sperre trotz des Einspruchs bestehen, wäre die Saison für ihn vorzeitig beendet.
Der Spieler hatte seinen U17-Vertrag in Ljubljana am 30. Januar 2022 vorzeitig gekündigt, deswegen musste der FC keine Ablöse zahlen. Bereits einen Tag später soll er im Rheinland unterschrieben haben. Die Slowenen behaupteten, dass Köln den damals 16 Jahre alten Potocnik zum Wechsel angestiftet habe und wehrte sich bei der FIFA dagegen. Ursprünglich wollte der Klub sogar 2,5 Millionen Euro Ablöse und etwa 70.000 Euro Schadenersatz.
Die Kölner argumentieren, Potocnik habe seinen Vertrag wegen zahlreicher Vertragsverletzungen seitens Olimpija Ljubljana gekündigt. Zum Vorwurf der Anstiftung heißt es in der FC-Mitteilung, dass sich der Klub "in einer umfassenden Klageerwiderung verteidigt und Nachweise vorgelegt" habe, "die eine Anstiftung zum Vertragsbruch widerlegen".
Das FIFA-Gremium folgte am 1. Februar der Argumentation des slowenischen Clubs. Der Weltverband sah es als erwiesen an, dass Potocnik seinen Arbeitsvertrag mit Olimpija Ljubljana ohne Rechtsgrund gekündigt habe. Zudem sei es dem FC laut FIFA nicht gelungen, die Vermutung zu widerlegen, dass er als neuer Klub den Spieler zum Vertragsbruch angestiftet habe.
Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid