Fußball

Nach Spielabbruch in Zwickau Angreifer gibt Schiri die Schuld für Bier-Attacke

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Ein Sponsor des FSV Zwickau überschreitet jegliche Grenzen, überschüttet den Schiedsrichter auf dem Weg in die Kabine mit Bier. Das Spiel wird abgebrochen, der Mann ermittelt. Jetzt erklärt er sich erstmals. Dabei weist er jede Verantwortung von sich.

Der Bier-Schütter von Zwickau hat sich erstmals zu seiner Tat vom vergangenen Sonntag geäußert - und sucht die Schuld beim Schiedsrichter, bei fehlenden Sicherheitsvorkehrungen und sogar beim Bierbecher. Der Mann hatte mit seiner Aktion für den Abbruch der Drittligapartie zwischen dem FSV Zwickau und Rot-Weiss Essen gesorgt.

Eine Kurzschlussreaktion sei ihm unterlaufen, sagte er nun der Zeitung "Freie Presse": Hätte zu seinen Füßen kein halbvoller Becher Bier gestanden, zu dem er dann schnell gegriffen habe, dann wäre alles nicht passiert. Allen voran trage ohnehin Schiedsrichter Nicolas Winter durch seine schwache Leistung die Schuld an seiner unfreiwilligen Bierdusche. Und auch den Verein sieht der Übeltäter, der sich als Sponsor des Klubs entpuppte, mit in der Verantwortung: Es habe an entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen im Stadion gefehlt.

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Am vergangenen Sonntag hatte der Mann, der nach eigener Aussage selbst früher Schiedsrichter war, Referee Winter beim Halbzeit-Gang in die Kabine ein Bier ins Gesicht geschüttet. Der Täter war schnell identifiziert und muss jetzt mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. Zwickaus Vorstandsvorsitzender Frank Fischer kündigte bereits an, den Bier-Schütter in Regress nehmen zu wollen. Es sei denkbar, dass der FSV die zu erwartende Geldstrafe durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) an den Mann weiterleiten wird.

Nach dem Eklat hatte Winter die Partie beim Stand von 1:1 zur Halbzeit abgebrochen. Wie das Spiel gewertet wird, ist noch unklar. Sollte Zwickau das Spiel am Grünen Tisch verlieren, wird der Abstieg aus der 3. Liga für die Sachsen immer wahrscheinlicher. Der DFB hatte den Angriff scharf verurteilt. "Mit diesem höchst respektlosen Übergriff ist eine Grenze sehr deutlich überschritten worden", sagte Florian Meyer, Sportlicher Leiter 3. Liga der DFB Schiedsrichter GmbH. Er sprach von einem "Angriff gegen einen Menschen, gegen den Schiedsrichter und gegen grundlegende Werthaltungen nicht nur des Fußballs."

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

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